Montag, 8. Februar 2010

Die Stellprobe - ein Dramolett in 2 Akten

Handelnde Personen: Herr Dinktoc, Frau Dinktoc
Ort der Handlung: Das zukünftige Wohnzimmer
Zeit: Winter 2009-2010, über mehrere Wochen hinweg
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Wie alles begann ...
(Vorspiel)
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Herr Dinktoc packt den Grundrissplan des zukünftigen Wohnzimmers aus, dazu ein paar Bögen Transparentpapier und Stifte. "Wir müssen darüber sprechen, wie wir die Möbel stellen wollen, wegen der Elektroplanung." Gut. Die Möbel werden ausgemessen und maßstäblich auf den Plan 1:50 übertragen. Wildes Rumgezeichne im Plan. "Und wenn wir das 2er-Sofa dahin ...?" "So geht das nicht!" "Geht es doch!" "Glaub ich nicht!" "Das passt schon so!" "Gefällt mir nicht!" "Dein Vorschlag ist aber auch nicht besser!!" "Doch!" "Nein!" "Doch!" - Vorläufiger Abbruch der Aufführung. Vorhang zu und alle Fragen offen.
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1. Akt
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Frau Dinktoc ist sich sicher, dass weitere Planspiele nicht zum Erfolg führen werden, weil es an räumlichem Vorstellungsvermögen mangelt. Also wird eines Abends in aller Ruhe (Herr Dinktoc ist mal wieder dienstreisend) der Altpapierkorb geflöht und aus etlichen Zeitungsbögen im Maßstab 1:1 die Grundfläche aller Wohnzimmermöbel ausgeschnitten / zusammengeklebt.
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Zwischenspiel
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Die für den 23.1. vorgesehene Stellprobe im zukünftigen Wohnzimmer muss verschoben werden, weil der Installateur den Raum als Lager benutzt und man kaum treten, geschweige denn Möbelplatzhalter auslegen kann.
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2. Akt
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Am 7.2. kann die Stellprobe endlich stattfinden. Herr und Frau Dinktoc betreten das zukünftige Wohnzimmer und räumen als erstes alles weg, was noch so rumsteht (Kabeltrommeln, Kupferrohr, Abfall, Kehrblech und Besen etc. etc.)
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Frau Dinktoc entrollt die sorgfältig zusammengelegten Zeitungspapierbögen, sucht nach der Beschriftung ('Beistelltisch, 66x66 cm') und reicht sie Herrn Dinktoc mit der Aufforderung, die 'Möbel' so zu verteilen, wie er es sich vorstellt. Herr Dinktoc trägt nacheinander Tisch und Stühle, Sofa, Schrank und was man sonst so rumstehen hat, durchs zukünftige Wohnzimmer und möbliert nach Gusto. Das Ergebnis: für ein in den Raum ragendes Sofa ist einfach nicht genug Platz. Frau Dinktoc verkneift sich ein "hab ich doch gleich gesagt" (obwohl sie es gleich gesagt hatte). Herr Dinktoc stellt selbst fest, dass sich seine Idee so nicht verwirklichen lässt.
Jetzt ist Frau Dinktoc dran und darf ummöblieren. Für ihre Lösung muss der Wohnzimmerschrank zerlegt werden. Nein, nicht mit der Kettensäge. Zum Glück ist das ein Baukastenschrank. Erforderlich wird eine weitere Seitenwand - das allerdings ist etwas aufwendiger, weil der Schrank nicht mehr hergestellt wird. Es wird sich aber doch wohl ein Schreiner finden lassen, der ein Stück Buchenholz zuschneidet! meint Frau Dinktoc. Herr Dinktoc war wegen des Aufwands und der Ästhetik und überhaupt dagegen, lässt sich nun aber von der Macht des Faktischen überzeugen. Mit der Teilung des Schranks und dadurch möglichen vollständigen Ausnutzung einer Wandnische wirkt das Zimmer trotz gleicher Anzahl Möbel großzügiger.
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Epilog
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Der Rest ist ein "piece of cake". Jetzt lassen sich ganz leicht die Steckdosen, Lichtschalter, Satelliten- und Telefonanschlüsse usw. festlegen. Die 'Möbel' haben wir erstmal liegengelassen - vielleicht hat der Elektriker auch noch einen Vorschlag, wo man eventuell noch eine Steckdose brauchen könnte.
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P.S. Die Radikallösung: "wir kaufen neue Möbel!!" wurde aus Kostengründen verworfen.

3 Kommentare:

  1. Falscher Ansatz!
    Man plant die Möbel um die Elektrik!
    Alles andere ist blödsinn!!!!!
    oder wier glaubt, fan die Einrichtung unseres Wohnzimmers statt.

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  2. Wer war zuerst da? Henne oder Ei?

    Nun, ok, dann wird halt der Schrank zerlegt. Es gefällt mir zwar immer noch nicht. Ich mag das mit in den Raum ragenden Möbeln nämlich sehr. Aber na gut. Die störende Wand für solch eine Lösung wird nun auch nicht mehr abgerissen. Also dann halt den Schrank zerlegen. Hoffentlich passt das dann alles wirklich so wie gemessen.

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  3. So fäält es leichter unter den Möbeln zu saugen :))

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