Dienstag, 18. Juni 2013

Tripp trapp, die Treppe

Die Treppe vom Erdgeschoß in den ersten Stock drohte beinahe zu einer unendlichen Geschichte zu werden. Genauer: der Treppenbelag. Herr Dinktoc und ich pflegen in unserer Ehe ein seltsames Ritual: wann immer es um größere Anschaffungen geht, sind wir uns entweder sofort einig, was wir wollen - oder es dauert e-w-i-g, bis wir einen Kompromiss gefunden haben.
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Die Auswahl des Treppenbelags fiel in die zweite Kategorie. Als wir seinerzeit das Haus umbauten, schoben wir den Innenausbau des Treppenhauses erst mal auf, bis die Zahlen auf dem Konto wieder etwas freundlicher aussehen würden. Gut ein Jahr nach unserem Einzug wurde dann der Innenputz und Tapete angebracht und die Kellertreppe gefliest. Das ist jetzt auch schon fast zwei Jahre her, die wir phasenweise damit verbrachten, uns über mögliche bzw. unmögliche Treppenbeläge zu streiten.
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In diesem Frühjahr fanden wir dann endlich auf einer Baufachmesse einen Bodenbelag, mit dem wir beide einverstanden waren: ein graues Vinyl, das ein wenig wie Laminat aussieht, aber eine deutlich rauhere Oberflächenstruktur hat. Diese Rutschhemmung war uns wichtig, da wir erstens eingefleischte Socken- und Barfußläufer sind und zweitens ein arthrosegeplagtes Katzentier haben, das ebenfalls Griffigkeit unter den Pfoten benötigt.
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Letzten Montag rückte dann der Monteur an, brachte mit Spanplatten den notwendigen Höhenausgleich zuwege und sägte und klebte wie ein Weltmeister. Mittwochmittag war er, genau nach Plan, fertig mit der ganzen Chose.

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Dann riefen wir den Schlosser wegen des Geländers an. Dieses war übrigens ein Fall - siehe oben -der ersten Kategorie: auf der Messe gesehen, den Gatten angeblickt, gegenseitig zugenickt, fertig. Praktischerweise  kommt der Schlosser aus unserem Ort. Die Geländerteile wurde nach Katalog bestellt, der Schlosser kam zum Ausmessen und hat die Teile dann für unser Treppenhaus angepasst.
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Leider erzählte er uns am Mittwoch, er könne nun doch nicht wie geplant am Donnerstag kommen, denn sein Geselle sei erkrankt und allein könne er das nicht machen. Unser Jammern über die Aussicht auf zwei Wochen ohne Geländer (und somit ein ziemlich tiefes Loch bis in den Keller) bewogen ihn dann aber, seinen Gesellen anzurufen und nach dessen Selbsterklärung, am Samstag wieder gesund zu sein, anzubieten, dann eben samstags zu uns zu kommen und das Geländer zu montieren. Gesagt, getan, und dafür standen wir Samstag sogar freiwillig um halb sieben auf. Samstagmittag um halb eins war das Geländer festgeschweißt und -geschraubt. Nur der Handlauf fehlt noch, der bedarf noch einiger individueller Anpassungsmaßnahmen und wird dann in zwei Wochen angebracht.
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Unsere Urlaubswoche haben wir allerdings nicht nur damit verbracht, dem Handwerker bei der Arbeit zuzusehen, sondern selber lauter Dinge erledigt, die man so gerne aufschiebt, weil sie ein normales Wochenende unzulässig verkürzen würden: Keller aufräumen, Küche generalreinigen, Badschrank ausmisten, Unkraut aus den Fugen im Hof kratzen, Garage aufräumen, alle Fenster putzen. Es war ein ganz ordentliches Sportprogramm, aber ich bin froh, dass all diese Arbeiten nun auch endlich mal wieder erledigt sind!
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Das arthrosekranke und davon abgesehen auch ziemlich neurotische prinzessinnenhafte Katz übrigens weigert sich noch, den neuen Treppenbelag zu betreten. Das ist nicht mehr ihre Treppe, und überhaupt sind wir alle doof. Madame hat ihren Hauptwohnsitz jetzt im Wohnzimmer aufgeschlagen und nimmt übel. Ich bin gespannt, wie lange sie braucht, bis sie sich nach oben traut.
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