Mittwoch, 27. Juli 2011

Huhn in Schönschrift

Manchmal lebe ich ausgesprochen gerne in Hessen, zum Beispiel, wenn ich die nette, über 80jährige Nachbarin auf der Straße treffe, eine in der Wolle gefärbte Hessin. Sie bemerkt, dass ich eine neue Brille habe und erzählt mir, dass sie ihre kürzlich verlegt hatte: "Un dann kam de Poschdbode middenem Einschreiwe, un da mussd ich unnerschreiwe, obwohl ich nix sehe kunnd, do sah die Unnerschriff aus wie Gickelkrakel! Awwer der Poschdbode guggt soweso ned rischdisch hin, do fälld des dem aach gar ned uff!"

Gickelkrakel. Göttlich!

Dienstag, 26. Juli 2011

Familienbande

Wer eine solche Familie hat, braucht keine Feinde mehr ... jetzt sind meine Eltern in Budapest, und natürlich sind auch sie im Café Ruszwurm, und natürlich rufen auch sie eigens deswegen an, nicht ohne außerdem zu erwähnen, dass dort die Sonne scheint und der Urlaub ja so schön ist. Nein, ich bin nicht neidisch und ich schmolle nicht und ich will auch selber überhaupt keine Torte essen.

Treppenwitz

Der Innenausbauer hat auf einer Baustelle mehr Zeit benötigt als geplant, ein paar Termine durcheinandergerührt, eine Prise Sommerurlaub hineingestreut und uns damit eine dicke Suppe eingebrockt. Will heißen, die Treppenhausverschönerung bei uns verschiebt sich um 4-5 Wochen. Am 15. August kommt der Innenausbauer aus dem Urlaub, und dann machen wir einen Terminplan, an den er sich dann hoffentlich noch erinnern kann.

Es ist ja im Grunde kein Beinbruch - keine anderen Handwerker oder Termine hängen an diesen Arbeiten. Es ist nur meine persönliche Enttäuschung - erst vor ein paar Tagen habe ich gedacht "ich bin ja so froh, wenn das Treppenhaus verputzt ist, und vor allem, wenn diese hässlichen Fliesen auf der Außentreppe verschwunden sind!". Jetzt muss ich halt einen Monat länger darauf warten. Aber bis dahin ist vielleicht besseres Wetter, und wir könnten das Ereignis mit einer Außentreppenfertigstellungsgrillparty begehen? Man soll die Feste feiern, wie sie fallen (und als Rheinländerin fällt man häufig über die Feste).

Sonntag, 24. Juli 2011

Sommer 2011

Früher Sonntagnachmittag. Der Himmel ist vollständig grau, es nieselt. Kein Mensch ist auf der Straße zu sehen, kein Vogel zwitschert. Die Katzen, sonst in dieser Jahreszeit selten zu Hause, bewegen sich kaum vom Sofa weg. Ich lege mir Bücher, Rechner und Fernbedienungen bequem in Reichweite und wickele mich in eine Wolldecke. Summer in the City.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Flower Power



Gerade habe ich die schweineteure wertvolle Tapete für die eine Wand im Treppenhaus online bestellt. Im Baumarkt hätte ich sie auch kaufen können, aber dort war sie sogar doppelt so wertvoll. Mit ein bisschen Surfen kann man doch eine Menge über sogenannte Sonderangebote und Margen im Einzelhandel lernen.

Dienstag, 19. Juli 2011

Déjà-vu

Das hatten wir doch schon mal?! Am Wochenende waren wir in zwei Baumärkten und haben Verputzmaterial, Fliesenkleber, Kantenschienen und Farbe gekauft, weil demnächst der Innenausbauer kommt und das Rohbau-Treppenhaus bearbeiten wird.
Als dann an der Baumarktkasse zusammengerechnet wurde und die Kassiererin fröhlich eine dreistellige Zahl nannte, kam ich mir um ziemlich genau 1 Jahr zurückversetzt vor. Damals, als wir mindestens dreimal die Woche im Baumarkt waren und dort schon mit Namen begrüßt wurden.
Immerhin ist es die letzte größere Aktion am/im Haus, die wir für dieses Jahr geplant haben. Erst nächstes Jahr werden wir weiterstreiten, wie denn nun der Belag für die Treppe ins Obergeschoss und der auf der Terrasse aussehen soll.

Montag, 18. Juli 2011

Cherry Cherry Lady

Der Kollege, der im Nebenberuf noch Obstbauer ist, hat wie bestellt eine Steige Sauerkirschen bei mir abgeliefert. Somit stand der bürofreie Freitag im Zeichen des Einkochkessels (mal abgesehen von üblicherweise fälligen Hausarbeiten wie Aufräumen und Wäschewaschen).

Zeitungspapier auf dem Tisch wegen der Saftflecken? Check.
Kirschenentsteiner aus dem obersten Schrankfach gefischt? Check.
Schüsseln für Kirschen und Abfall? Check.  
Uraltes T-Shirt, das nur noch für diesen einen Tag im Jahr aufgehoben wird und voller nicht entfernbarer Saftflecken ist, angezogen? Check.
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Kaum habe ich mit der Arbeit angefangen, erscheint schon ein Vertreter der Bundesprüfstelle gegen die Verbreitung gesundheitsgefährdender Vitamine, um die ordnungsgemäße Ausführung zu beaufsichtigen.
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Man kann noch so vorsichtig sein wollen - wenn man rund 5 kg Kirschen entsteint hat, sieht die gesamte Umgebung immer aus wie bei einem Schlachtfest. Nur der Vertreter der Bundesprüfstelle hat rechtzeitig den gebührenden Sicherheitsabstand eingehalten und hat keine Kirschsaftflecken im Fell. Ganz im Gegensatz zu mir. Vor der weiteren Verarbeitung muss ich mich erst mal waschen, und dank generalstabsmäßiger Planung rein zufällig ist auch gerade die Waschmaschine abgelaufen, so dass nun die helle Buntwäsche inklusive des frisch saftfleckigen T-Shirts gewaschen werden kann.

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Weiter geht es in der Küche. Die Hälfte der Kirschen wird mit Gelierzucker gemischt und erst mal beiseite gestellt, damit sie ein paar Stunden durchziehen kann.

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Der eiserne Meiler, vulgo auch Einkochkessel genannt, ein Erbstück von Schwiegeroma, wird mit etwa 8 Liter Wasser bestückt und auf den Herd gestellt. Bis das Wasser die erforderliche Temperatur von 85 Grad erreicht, habe ich die zweite Hälfte der Kirschen auf Einmachgläser verteilt, gezuckert, mit Saft aufgefüllt und die Gläser verschlossen. Außerdem die Wäsche aufgehängt, das Wohnzimmer fertig aufgeräumt, eine Tasse Kaffee getrunken, ein belegtes Brot gegessen und die Zeitung ausgelesen.

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Vielleicht sollte ich mir doch mal einen etwas moderneren Einkochkessel zulegen? Ich könnte Herrn Dinktoc bitten, eine Kosten-Nutzen-Rechnung anzustellen.
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Immerhin müssen die Kirschen dann nur etwa 20 Minuten im 85 Grad heißen Wasser eingekocht werden (eingesiedet?). Damit war das Kapitel Kompott erledigt. Folgt Marmelade.
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Die Kirsch-Gelierzucker-Pampe wird zum Kochen gebracht. Genauer: sogar zum Überkochen. Ich habe mal wieder unterschätzt, wie hoch das Zeug im Topf steigt. Die Schweinerei auf dem Herd ist unbeschreiblich und riecht auch so.

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Den größten Teil der Kirschmasse habe ich aber retten können und dann portionsweise die üblichen vier Minuten gekocht und in Gläser gefüllt. Jetzt warten im Keller ein Dutzend Gläser Sauerkirschmarmelade auf alle Schleckermäuler - das sollte bis nächstes Jahr reichen (von Muttern werden noch Brombeer-, Johannisbeer- und Traubengelee geliefert sowie Erdbeermarmelade).

Samstag, 16. Juli 2011

Origineller Vergleich

Herr Dinktoc und die schwarze Katz begegnen sich unerwartet im Flur.

Herr D.: He Katze! Was guckst du mich an wie ein Hoftor?
Frau D. *konsterniert* aus dem Off: Wie guckt denn ein Hoftor??
Herr D.: Na, so wie unser Hoftor halt ist: groß und offen!

Dienstag, 12. Juli 2011

Wahre Liebe

Im Garten steht ein bequemer Liegestuhl, darauf ist ein dickes, flauschiges Handtuch ausgebreitet. Mitten auf dem Handtuch hat sich eine Katze zusammengerollt und schläft. Der Liegestuhlbesitzer kommt mit einer Zeitung aus dem Haus, geht zum Stuhl, will sich setzen und findet den Platz von seinem friedlich schlummernden Haustier besetzt. Er zieht sich vorsichtig ein, zwei Schritte zurück, um die Katze nicht zu wecken, setzt sich direkt auf den Boden und liest seine Zeitung eben dort. Ab und zu lässt er sie sinken und wirft einen liebevollen Blick auf seine Katze.    
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(beobachtet in Nachbars Garten)

Montag, 11. Juli 2011

Am Anfang war das "A"



Einer hübschen Idee des Herrn Trithemius zu einem Blogger-Flashmob folgend.

Der Blaubeermelonenpfirsich


Beim Wochenendeinkauf am Freitag hatten wir uns von der Fülle des derzeitigen saisonalen Obstangebots überwältigen lassen und etwas zu reichlich eingekauft. Gestern vormittag vermeldete Herr Dinktoc, dass wir abends zum Nachtisch unbedingt Melone essen müssten, weil "die muss weg!" Gleiches war mir in Bezug auf Pfirsiche und Blaubeeren auch schon aufgefallen, und so haben wir, fantasievoll, wie wir nun mal sind, einfach eine neue Obstsorte kreiert: den Blaubeermelonenpfirsich. Durchaus schmackhaft.
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Heute abend gibt es übrigens Himbeerbananentrauben.

Das Schuppenvordach

Wir verfügen über einen kleinen Anbau am Haus, einen ehemaligen Schuppen, der noch ehemaliger wohl ein Ziegenstall war. Dieser Schuppen hat ein Vordach aus gewelltem Kunststoff; und das Zeug befand sich in einem Zustand, der zumindest bei mir  heftiges Verlangen nach einer sofortigen Tetanusprophylaxe auslöste.


Viel Geld wollten wir für einen Ersatz aber auch nicht ausgeben - mittelfristig soll der Schuppen ja noch ausgebaut werden, da wäre es doch hirnrissig, noch viel zu investieren. Glücklicherweise hatte mein Schwiegervater in seinem Fundus noch ein passendes Stück von genau jenem gewellten Kunststoff, so dass nur Kosten für einen Satz Befestigungsschrauben und eine Dose Rostschutzfarbe entstanden.


Herr Dinktoc hatte während unseres kürzlichen Urlaubs das olle Dach abmontiert, das Metallgestänge abgeschliffen und neu lackiert.


Vorgestern dann ließ sich mein Schwager mit der Aussicht auf gegrillte Fleischspießchen und Würstchen sowie hausgemachten Kartoffelsalat zum Arbeitseinsatz locken, um (ohne Fleiß kein Preis!) mit Herrn Dinktoc die unhandliche Plastikplatte zuzusägen und festzuschrauben. Das sieht jetzt richtig gut aus!

Freitag, 8. Juli 2011

Hofberichterstattung

Eine Aktion aus dem kürzlichen Urlaub ist noch zu dokumentieren: endlich haben wir im Hof "das Loch" zugemacht. Entstanden war es Anfang letzten Jahres (!), als ein neuer Kanalanschluß für die Regenrinne vergraben werden musste. Das eigentliche Loch war natürlich gleich nach Abschluss der Arbeiten zugeschüttet worden, nur die Platten konnten nicht sofort wieder verlegt werden wegen der zu erwartenden Bodensetzung.
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Wie das so geht mit Provisorien: sie halten ziemlich lange. Aber vor drei Wochen habe ich endlich das Puzzle in Angriff genommen:


Die lockeren Steine am Rand habe ich "hochgeklappt", dann wurden gute 6 Zentner Sand verteilt, um eine einigermaßen ebene Fläche hinzubekommen. Dass ich aus dem frisch glattgeharkten Sand einen verständnislosen Kater verscheuchen musste, der glaubte, es handele sich um ein schönes großes Katzenklo ganz für ihn alleine und schon zu scharren anfing, sei nur nebenbei erwähnt.


An der Hauswand entlang wurden die größten Plattenstücke mit intakten Kanten gelegt. Beim Abheben der Platten waren nämlich viele kaputtgegangen, da der Vorbesitzer die Dinger in Zementmörtel eingebettet hatte, aus dem sie kaum herauszukriegen waren.


Mit den kleineren Stücken wurde sich dann langsam in die Mitte vorgearbeitet. Herr Dinktoc hat Steine geschleppt, ich habe hier und dort probiert, wo sie mit möglichst kleinen Fugen zum nächsten Stein am besten hinpassen.
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Das Ergebnis gewinnt sicher keinen Schönheitspreis (es ist schon gut, dass ich nicht Fliesenlegerin geworden bin), aber es hält. Man kann das Auto darauf abstellen und sogar, mit ein bisschen Obacht, barfuß darauf laufen.
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Dienstag, 5. Juli 2011

Im Paralleluniversum

Anrufer: "Ist das das Restaurant "Zum schmutzigen Löffel", hallo, Luigi??"
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Frau Dinktoc: "Nein, hier ist die Firma Irrenhauszentralstelle - Sie haben sich wohl verwählt."
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Anrufer: "Oh. Ach so. Dann hätte ich gerne einen Tisch für 6 Personen."
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Frau D.: "..."


Sonntag, 3. Juli 2011

Schönes Wochenende!

Mein Bruder ruft eigens aus Budapest an, um mir zu berichten, dass er gerade im Café Ruszwurm Schokoladentorte isst.

Herr Dinktoc mäkelt an meiner köstlichen Karotten-Ingwer-Kokos-Suppe mit frischem Koriander herum, "weil da sind keine Schinkenwürfel drin und auch sonst kein Fleisch!"

Tage, wie ich sie liebe! >;-D