Mittwoch, 27. Oktober 2010

Kücheneinweihung (1)

Am Samstag steigt die erste offizielle Kücheneinweihungskochorgie (von dreien). Das kürzlich zelebrierte Boeuf Bourguignon betrachte ich als Generalprobe. Im April, als die Küche bestellt war, hatte ich doch den Kommentatorenwettbewerb ausgeschrieben - wer sich als erstes bis drittes mit einem Wunschmenü meldete, bekommt es gekocht. Und diesen Samstag kommen Frau Nette Bekannte und Ehemann und kriegen
  • Kräuterpfannkuchen mit Champignonfüllung und Currygemüse an Minzsauce,
  • Hühnchenfilet mit Granatapfelsauce und Basmatireis,
  • und (unindischer) Schokoladenpudding mit Vanillesauce.
Ich freue mich (sehr!), dass es endlich mit dem Termin hingehauen hat und werde dann berichten. Mit Fotos! Und jetzt muss ich den Einkaufszettel schreiben.

Montag, 25. Oktober 2010

Charmeoffensive

Frau Dinktoc *denkt laut*: "... da wir jetzt doch früher dran sind als gedacht, könnte ich ja noch zur Bücherei gehen."
e
Herr Dinktoc *leicht gönnerhaft*: "Wenn du das jetzt noch brauchst ..."
e
Frau Dinktoc *sarkastisch*: "Nein, brauch ich nicht. Ich habe gerade spontan beschlossen, mit dem Lesen sofort endgültig aufzuhören!"
e
Herr Dinktoc *entsetzt*: "Neiiin - dann wirst du ungenießbar. Dann lass ich dich erschießen!"
e
Frau Dinktoc *trocken*: "Nicht nötig. Wenn ich nicht mehr lese, bin ich schon tot."
e
Herr Dinktoc *murmelt leise, aber nicht leise genug*: "Hmmmnja, nur um sicherzugehen ..."
r
Frau Dinktoc:


SchlafzimmerSchrankSchokolade

Freitag hatten wir beide bürofrei. Das lange Wochenende sollte genutzt werden, um wieder ein bisschen was am Haus zu tun. Am Freitag sind wir, nach Erledigung des Hausputzes, zum Möbelschweden gefahren. Eigentlich, um nach Ersatz für die beim Umzug zerbröselte Glastür eines Schlafzimmerschrankteils zu fahnden. Diverse Gipfelkonferenzen am Serviceschalter und in der Schlafzimmerschrankabteilung brachten aber nur die traurige Erkenntnis, dass diese Türen nicht mehr hergestellt werden und auch keine anderen verwendet werden können, weil es Türen im Maß 40x150 cm überhaupt nicht mehr gibt. Innerhalb von 10 Jahren hat sich das Sortiment komplett verändert. Somit bleiben drei Möglichkeiten:
e
1. der Schrank bleibt türenlos. Abgelehnt! - weil: kein Staubschutz für die Klamotten. Außerdem muss ja nicht jeder sehen, wie superordentlich Familie Dinktoc ist.
e
2. wir kaufen einen komplett neuen Schrank. Abgelehnt! - weil: zu teuer. Und mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
e
3. wir lassen uns vom Glaser eine neue Tür einsetzen. Das Gegenstück (es ist eine zweiflügelige Tür) und der Türgriff sind ja noch vorhanden. Das sollte hoffentlich bezahlbar sein; wir werden demnächst ein Angebot einholen.
u
Aber man fährt ja nicht zum Möbelschweden, um mit ohne alles nach Hause zu kommen. Herr Dinktoc wollte noch einen Gimmick für die Küche, Frau Dinktoc auch (einen anderen), außerdem fiel Frau Dinktoc über wunderhübsche Bettwäsche und ein paar schöne Kissen; Teelichte kann man immer brauchen (wir hatten wirklich keine mehr zu Hause!), zwei Lampen brauchten wir auch noch, und nach Bilderrahmen hatten wir schon lange gesucht. Die Geschenkpapierrolle, die Herrn Dinktoc streitlustig in den Weg sprang, konnte nur durch Ablegen in unseren Einkaufswagen gebändigt werden. Kurz vor der Kasse kamen wir an Paletten voll Schokoladenkeksschachteln vorbei. Irgendwie muss der Berg ins Rutschen geraten und zwei Packungen in unserem Wagen gelandet sein. Anders kann ich mir ihr Vorhandensein nicht erklären ...


t
Samstagvormittag haben wir dann die Einkäufe verarbeitet. Herr Dinktoc war mit der Bohrmaschine zugange (Lampen an Decke und Wand dübelnd), ich habe die Rahmen mit Bildern versehen und die Küchengimmicks in Betrieb genommen. Natürlich mussten wir nach diesen überaus anstrengenden Tätigkeiten zur Stärkung zwei (na gut ... drei!) Schokoladenkekse pro Nase zu uns nehmen.

Herbstspaziergang


Mittwoch, 20. Oktober 2010

Knapp die Kurve gekriegt

Herr Dinktoc *vorwurfsvoll*: "Dein Wecker hat mich heute morgen aus dem Tiefschlaf geholt!"
e
Frau Dinktoc: "Jaha, der klingelt nicht zur eingestellten Uhrzeit, sondern er hat einen auf dich abgestimmten Tiefschlafsensor, nur, um dich zu ärgern!"
e
Herr Dinktoc: "So ein fieser Möpp! ... Ähm ... ich meine den Wecker!"
o
(woll'n wir's ihm mal glauben ...)

Montag, 18. Oktober 2010

Boeuf Bourguignon - vom Film zur Realität. Ein Making Of.

10 Monate und 3 Wochen hat es gedauert! Vergangenen November waren wir im Kino, "Julie & Julia" gucken. Seitdem versuchten wir einen Termin zu finden, an dem alle Beteiligten samt Ehemännern konnten und der nicht kurzfristig abgesagt werden musste, weil mal wieder was dazwischen kam. Aber vorgestern hat es dann doch geklappt: das Boeuf Bourguignon konnte zelebriert werden.
e
Die Zutatenliste ist relativ lang - inklusive der Beilagen (Schmorzwiebeln und gebratene Champignons); die Zubereitung ist langwierig - ein paar Stunden Zeit muss man sich schon nehmen; aber dafür ist das Gericht handwerklich relativ einfach.
o
Speck, Fleisch und etwas Gemüse werden separat kräftig angebraten und kommen in eine tiefe Auflaufform.
d

e
Rotwein und Fleischbrühe werden angegossen sowie Kräuter und Gewürze hinzugefügt. Dann kommt das Ganze für 2,5 bis 3 Stunden in den Backofen und schmort langsam vor sich hin.

Währenddessen werden die Zwiebeln im Ganzen in Butter geschmort und die Pilze in sehr heißer Butter knusprig braun gebraten und beides zugedeckt zur Seite gestellt.
e
(Dann hat man eine Weile Pause, die man für ein Nachmittagsschläfchen nutzen kann oder dazu, den Kater von der Küchenarbeitsplatte zu scheuchen, wo er ein ausgebüxtes Stückchen gebratenen Speck jagte und tötete. Er kriegt ja sonst nichts zu fressen.)
e
Das Fleisch wird aus dem Ofen genommen und wandert in ein Sieb über einer Kasserole. Das Fleisch kommt zurück in die Auflaufform, die Soße wird etwas eingekocht und eventuell nachgewürzt. Die Schmorzwiebeln und die Champginons werden über dem Fleisch verteilt und die Soße darübergegossen. Das Ganze nochmals für 10 Minuten in den Ofen schieben, damit es gleichmäßig heiß ist.
e

e
Dazu gab es Salzkartoffeln und diverse Flaschen Spätburgunder. Ach, was hab ich gut geschlafen in der Nacht ... e
P.S. das Rezept sei warm empfohlen - es ist wirklich ein "lecker Essen"!

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Ungeahnte Dimensionen menschlicher Blödheit

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, wie blöd eine allein sein kann. Ich kann es eigentlich immer noch nicht glauben, aber: ischwör! es hat sich ganz genau so abgespielt.
e
Vor einer Woche ruft eine Kollegin vom Hauptsitz unseres Ladens (in der großen Stadt am anderen Ende der Republik) an: "Hallo Frau Dinktoc, ich hab gehört, Sie sammeln immer die Projektpost nach Blablaland und schicken das regelmäßig raus, ist das richtig? Kann ich Ihnen da was für den Kollegen ABC schicken und Sie geben das weiter?" "Kein Problem. Schicken Sie den Brief zu meinen Händen hier ins Büro und schreiben Sie 'Projektpost Blablaland' drauf."
e
Mehrere Tage gingen ins Land. Keine Post aus Fernstadt. Vorhin klingelt wieder das Telefon, die Kollegin ist dran und beschwert sich, der Kollege ABC habe sich aus Blablaland gemeldet, die Post sei an seine deutsche Heimatadresse geschickt worden, und ob ich denn den Brief in der Hand gehabt habe? Hatte ich natürlich nicht. Auf Nachfrage stellte sich dann raus, dass der Brief in einen Fensterumschlag gestopft worden war, im Fenster war die Heimatadresse des Kollegen ABC zu sehen, und auf den Umschlag neben dem Fenster hatte die verlorene Seele noch "Frau Dinktoc" und "Projektpost" geschrieben.
o
Sie hat einfach nicht kapiert, dass ein nicht an meine Büroadresse gerichteter Brief auch nicht bei mir ankommt. Ich hab's dann aufgegeben. Diese Kollegin hat offensichtlich kein Großhirn, und das Kleinhirn nur auf Standby geschaltet, damit sie wenigstens aufrecht sitzen kann.

Eins auf die Nuss!

Herr Dinktoc hat im fernen Land am Mittelmeer wieder eingekauft und diesmal 1 ganzes Kilo gemischte Nüsse mitgebracht:
o
d
Cashews, Erdnüsse, Mandeln, Pistazien. Alle Sorten einzeln geröstet und individuell zusammengestellt. Nix mit "veränderlichen Gewichtsanteilen". Wenn man 361 Gramm Erdnüsse drin haben will, dann kriegt man die. Beim Öffnen der Papiertüte kam mir eine Wolke von Röstaromen entgegen, zusammen mit einer leichten Rauchnote - da wird offenbar noch mit offenem Feuer gearbeitet. Das beste sind die Mandeln: vor dem Rösten und Salzen werden sie in Zitronensaft mariniert, das macht sie beim Rösten schön knusprig und verleiht ihnen ein ganz feines und unglaublich leckeres Zitrusaroma.
o
Gestern abend haben wir zusammen mit einer Freundin eine Nussprobe veranstaltet. Das ist das andere und weniger vulgäre Wort für "hemmungsloses Knabbern, bis man völlig überfressen ist".

Montag, 11. Oktober 2010

Fachmännisch hoch 2

Herr Dinktoc ist wieder in dem schönen, fernen Land am Mittelmeer und berät den Kunden zum Aufbau seiner Betriebsleitzentrale. Ich hatte ja gedacht, die Geschichte mit den Stühlen sei der Gipfel der Abseitigkeit, aber es geht noch besser: heute beschäftigt sich Herr Dinktoc mit der ordnungsgemäßen Abnahme von einhundertundneun (!) Fenstern (!) und Türen (!), die jeweils in Einzelteilen angeliefert wurden. Zuerst wird zusammengebaut, natürlich von lauter "Fachleuten", und dann wird Herr Elektrofensterbauer Dinktoc ein Zertifikat ausstellen, dass das alles seine Richtigkeit hat. Kopf -> Tischkante.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

From a distance

Der Himmel bewahr mich vor Kollegen, die behaupten, sie könnten Englisch; und dann ihre Lebensläufe selber übersetzen. Heute hatte ich einen auf dem Tisch, der an der Fernuniversität in Hagen studiert hat. An der "Distance Learning University" nämlich.
e
English for Runaways ...

Hofgang

Vor ein paar Tagen war die schwarze Katz soweit, die große weite Welt außerhalb des neues Hausreviers erkunden zu wollen. Erstmal hat sie sich ganz vorsichtig und wild schnuppernd der offenen Tür genähert; man muss ja schließlich feststellen, ob die Luft draußen auch bekömmlich bzw. überhaupt vorhanden ist.
d
e
Dann kam das tiefe Luftholen vor dem Sprunge:
r
r
A little step for mankind, but a big step for the cat ... :
d
e
Nach ausgiebiger Schnupperkundung der Terrasse hat sie sich bis in den Hof getraut, zu einem ersten Rundgang bis zur Unkrautplantage und hinter die Mülltonnen.

d
Wie ein fürsorglicher guter Onkel hat der Kater sie bei ihrem Hofgang beaufsichtigt:
f
e
Nach etwa einer Viertelstunde ging ich mal nach ihr schauen - ganz entsetzt kam sie mir entgegen: "Wie kannst du das Haus alleine lassen, es könnte weglaufen, und dann haben wir kein Zuhause mehr!!" maunzte sie und eilte zurück nach drinnen. Verantwortungsbewusste Katze, das.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Sie haben Post!

Kollege Chaos erfreut uns mit einer neuen Geschichte: Sein Rechner ging kaputt. Behauptete er. Da der Rechner das öfter tut (unvergessen der Tag, als sich ein Defekt darin äußerte, dass der Computer nur noch Großbuchstaben schrieb, und der herbeigeeilte DV-Fachmann das Problem mit dem Betätigen der "Shift"-Taste unverzüglich behob ...), hielt sich die Eile des DV-Beauftragten heute in Grenzen.
w
Ganz so einfach war es diesmal dann doch nicht: eine externe Festplatte musste her, und nachdem etwa 15.000 E-mails - FÜNF.ZEHN.TAUSEND - auf diese umgelagert worden waren, war der Rechner plötzlich wieder dienstwillig.

Freitag, 1. Oktober 2010

Aus meiner Blogstatistik

Suchbegriff: "During my 6 years stay iraq here, I was able to make the sun" - was? Aufgehen? Untergehen? Stillstehen lassen?
t
Lassen Sie die Sonne in Ruhe und lernen Sie erst mal Englisch. *kopfschüttel*

Frau Dinktoc wird alt

Ich fürchte, mit meinen zarten 43 bin ich jetzt an dem Punkt angekommen, wo allmählich die senile Verblödung einsetzt. Anders kann ich mir nicht erklären, was ich gestern fertigbrachte ... !
Ich war mit dem wöchentlichen Einkaufszettel zugange und ging mit dem Zettel in der Hand in den Keller zum Tiefkühlschrank, um zu schauen, ob noch Hackfleisch da wäre. Anschließend lief ich die Kellertreppe wieder rauf, griff nach dem Kugelschreiber und wollte "Hackfleisch" notieren - - - kein Einkaufszettel. Blick auf den Fußboden - nix runtergefallen. Zurück in den Keller - da lag auch nichts auf dem Boden. Wieder hoch, überall rumgesucht und schon beinahe angefangen, an Außerirdische zu glauben, die den Zettel durch ein schwarzes Loch in ihr Raumschiff gesaugt haben. Bevor die Panik völlig siegte, bin ich nochmals in den Keller gegangen und habe den Tiefkühler wieder aufgemacht. Und siehe da, zwischen Vanilleeis und Suppengrün lag ein gut gekühlter Einkaufszettel.

Komplexes Problem

Gestern hatten wir wieder einen Besichtigungstermin zur Vermietung unserer Wohnung. Eine Familie mit 3 Kindern, aus Pakistan stammend, mittlerweile mit deutschem Pass. Die Frau trägt Kopftuch. Der Mann erzählt, er habe jahrelang in einer ostdeutschen Kleinstadt gelebt, da sei er einer von nur vier Ausländern gewesen und habe sich also integrieren müssen. Mit größter Selbstverständlichkeit sagt er, er sei schon eine Stunde vor dem Termin an der Wohnung gewesen und habe sich das Umfeld angeschaut und vor allem die Klingelschilder gelesen - "keine türkischen oder marokkanischen Namen, gut so!" Geprägt durch die Anti-Rassismus- und Nazis-Raus-Demos der späten 80er und frühen 90er Jahre setze ich reflexhaft zum Protest an, da schiebt er einen Satz hinterher, der die Komplexität der Probleme rund um die Integration wunderbar deutlich macht: "Ich will, dass meine Kinder ordentliches Deutsch lernen, nicht dieses 'ey, Alder, ey, gongred grass ey'!" Da kann ich ihm nun wieder nur zustimmen. Und fühle mich irgendwie ratlos.