Montag, 26. März 2012

Frühling lässt sein blaues Band ...

... wieder flattern durch die Lüfte. Blauer Himmel, 20 Grad, dazu verkaufsoffener Sonntag in unserem Ort. Was will man mehr? Wir sind gemütlich ins "Zentrum" spaziert, haben angesichts der Schlange an der Eisdiele heroisch auf die kalte Köstlichkeit verzichtet und dafür beim örtlichen Floristen ein bisschen Frühling für zu Hause eingekauft:

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Nach einem Abstecher in den Buchladen, wo wir diesmal nur zwei Bücher erwarben, gerieten wir, rein zufällig natürlich, noch ins Lieblingsklamottenfachgeschäft. Dort kaufte ich zwei "Oberbekleidungsteile". Der Begriff stammt von Herrn Dinktoc, der den angesichts des Kassenzettels erhaltenen Schock mit fürnehmer Ausdrucksweise zu kompensieren versuchte.
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Wieder zu Hause kramte ich die Terrassenbank-Sitzpolster hervor in der Absicht, zum ersten Mal dieses Jahr zusammen mit Herrn D. Sonne, eine Tasse Kaffee und selbstgebackene Puddingstückchen  dortselbst zu genießen. Leider hatte ich die Notwendigkeit eines ausgiebigen Polstertests durch Herrn Leopold nicht berücksichtigt.

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Sonne, Kaffee und Stückchen ließen sich ausgezeichnet auch auf alten Gartenstühlen im Hof sitzend konsumieren, um den Testschläfer nicht zu stören. Alles für die Katz, sozusagen.
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Abends haben wir dann die endgültige Route für den England-Urlaub festgelegt und dabei einen ganz guten Kompromiss (glaube ich) zwischen "das und das und das will ich auch noch sehen" und "der Tag hat nur 24 Stunden und der Urlaub 12 Tage" gefunden.  Ein sehr gelungener Sonntag!

Dienstag, 20. März 2012

Über sieben Ecken musst du geh'n

Unser Mieter hat kürzlich gekündigt. Nach seinem Auszug werden wir die Gelegenheit nutzen, ein paar Renovierungsarbeiten auszuführen, und haben deshalb mit der Suche nach einem Nachmieter noch nicht intensiv begonnen. Manchmal kommt man aber auch ohne eigenes Zutun auf sehr verschlungenen Wegen zu Mietinteressenten:
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Der Gatte erwähnt die Sache beiläufig gegenüber einem Arbeitskollegen. Der Arbeitskollege hat eine Frau, die ihrerseits eine Arbeitskollegin hat, die eine Freundin hat. Die Freundin wohnt im gleichen Ort, in dem sich die Wohnung befindet. Nein, die Dame ist nicht selbst auf Neuwohnungssuche, so einfach ist es nicht. Die Freundin hat eine Schwester, derzeit im Düsseldorfer Raum beheimatet, die demnächst ins Rhein-Main-Gebiet zieht und ergo ab Juni oder Juli eine Wohnung braucht. Unsere Telefonnummer wurde schon die Kette entlang geschickt, und wenn sie korrekt am Ende ankommt, gibt's demnächst wohl einen Besichtigungstermin.
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Es scheint doch etwas an der These dran zu sein, dass jeder Mensch mit jedem anderen Menschen über höchstens 7 Zwischenstationen verbunden ist.

Donnerstag, 8. März 2012

Farbberatung

Herr Dinktoc, frisch zurück von der Dienstreise, hatte sich des Anzugs und der Krawatte entledigt und lümmelte in Räuberzivil auf dem Sofa. Für den Abend hatten wir Theaterkarten, und obwohl man da heutzutage nicht mehr mit Frack und Fliege auflaufen muss, sollten die einzelnen Kleidungsstücke wenigstens farblich zueinander passen, findet Frau Dinktoc; also entspann sich folgender Dialog:

Ich: "Ähm. Was willst du denn nachher ins Theater anziehen?"

Herr D.: "Ach, ein Hemd und Jeans, denke ich. Welches Hemd soll ich denn anziehen?"

Ich: "Du bist 46 Jahre, Elektroingenieur, du wirst doch wohl selber ein Hemd im Schrank finden können, das sich farblich nicht mit deinen Socken beisst?"

Herr D.:  "Meine Socken sind dunkelgrau. Gibt es eine Farbe, die sich damit beißt?"

Ich: "Keine Ahnung. Aber wenn, dann wirst du sie bestimmt finden!"


(Aus der Reihe: Nachteile des Ehelebens, insbesondere bei Heirat mit einer Eiflerin.)

Dienstag, 6. März 2012

Schöner Wohnen: neue Küchenstühle

Im vergangenen Spätherbst hatten Herr Dinktoc und ich Gelegenheit, uns bei einer Haushaltsauflösung ein paar Möbel auszusuchen. Unter anderem fanden wir da unseren idealen Küchentisch - der musste nämlich ganz klein und schmal sein, um in die Küche zu passen, und bisher hatte kein Möbelkatalog etwas im Angebot, was hinsichtlich Größe, Geschmack und Preis zusammengepasst hätte.
Das nun gefundene Schätzchen musste restauriert werden - es hatte z.B. eine Linoleumplatte (örks!). Seit 3 Wochen steht er nun in unserer Küche, sieht zwar gut aus, aber auch ein wenig einsam.
Ich hatte zwar schon mal das Internet bemüht, um nach Stühlen zu schauen. Etwas Leichtes, Schmales musste her. Das Design von Arne Jacobsen sagte mir ja sehr zu, der Preis seiner Möbel allerdings weniger ...
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Letzten Samstag kam ich von der vormittäglichen Erledigungsrunde (Apotheke - Lotto - Bücherei - Drogerie - Zoohandel) heim und dachte: endlich Wochenende! Dann fischte ich die üblichen 3 Fantastilliarden Prospekte aus dem Briefkasten und guckte flüchtig drüber. Der Blick blieb hängen am Prospekt eines Möbelhauses: Design, Material, Farbe, Maße der abgebildeten Küchenstühle sahen gut aus, der Preis noch viel besser. Kurzer Blick ins Internet: der nächstgelegene Markt der Kette befindet sich etwa 20 km entfernt. Nach kurzem Kampf mit dem inneren Schweinehund zog ich Schuhe und Jacke wieder an und machte mich auf den Weg.

In echt sahen die Stühle auch noch gut aus und wurden deshalb käuflich erworben. Am Sonntagvormittag wagte ich mich ans Aufbaupuzzle. Die nonverbale Aufbauanleitung sah aus wie eine Schatzkarte, wie sie die 5 Freunde zu finden pflegten.
Leider war jedoch Frau Dinktoc allein zu Haus, ohne Timmy-den-Hu-hu-und, nur mit zwei faulen, schlafenden Katzen, die keinerlei Hilfsbereitschaft erkennen ließen.
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Nach intensivem Anstarren der Karte und der Erkenntnis, dass das erste Teil, das in die Hand genommen werden muss, das mit "C" benannte war, zusammenzustecken mit E und H, gefolgt von G, F und I, also alles ganz logisch, war der Rest einfach, und nach relativ kurzer Zeit waren alle vier Stühle zusammengeschraubt.
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Zu jedem Schraubenpaket gehörte übrigens selbstverständlich auch ein 11er Schraubenschlüsselchen in der Qualität "einmal richtig in die Hand genommen, schon verbogen" und ein passender Imbusschlüssel. Jemand Bedarf?


Donnerstag, 1. März 2012

Siwitz

Im Büro. Unsere portugiesische Putzfrau möchte etwas wissen: "Warst du schon Siwitz?"

Ich: "Wie bitte?"

Sie: "Land! Mit Berge!"

Ich: "Ach, die Schweiz. Ja, da war ich schon mal vor vielen Jahren. Es ist schön dort."

Sie: "Mein Sohn, will er im Sommer da eine Woche wandern mit mir. Seine Frau fährt Mazedonien, dann er hat Zeit und will mit mir in Siwitz. Will wandern jede Tag mit Rucksack - gibt so Häuser - wie heißt?"

Ich: "Hütte? Eine Hüttenwanderung?"

Sie "Genau. Von Jütte zu Jütte. Mein Mann will nix mit. Will immer nur nach Portugal, sechs Wochen. Soll er fahren. Was soll ich Portugal!? Muss ich auch immer nur arbeiten. Gehe ich lieber eine Woche Urlaub in Siwitz und kann mit mein Sohn Portugiesisch babbeln!"

Ist sie nicht ein Goldstück?