Dienstag, 30. August 2011

Mancher Taucher tau(ch)gt nichts

In jedem Verein gibt es Leute, die sich aus irgendeinem Grund nicht riechen können. Ein Pärchen in unserem Tauchverein kann mit uns nicht und wir nicht mit denen. Es gibt, abgesehen vom Tauchen, keine gemeinsamen Interessen, keine Berührungspunkte. Dafür gegensätzliche Ansichten in vielen Dingen, eine ziemlich komplett unterschiedliche Lebensauffassung und daraus resultierend eine herzliche gegenseitige Abneigung.
Gestern abend im Training erzählte Herr Dinktoc den Vereinskameraden von unserem endlich gebuchten Urlaub auf der Insel im Mittleren Meer. Dreimal darf geraten werden, wer zufällig zur gleichen Zeit auf der gleichen Insel Urlaub macht. Aaargh - ausgerechnet! Zum Glück in einem anderen Hotel und bei einer anderen Tauchbasis. Die zeitliche Überschneidung liegt bei 5 Tagen, somit gibt es einige Möglichkeiten Chancen Risiken, sich am einen oder anderen Tauchplatz zu begegnen. Wie gut, dass man unter Wasser nicht reden kann und daher vom allfälligen Smalltalk verschont bleiben wird.
Der erste richtige Urlaub seit 4 Jahren, und jetzt muss ich damit rechnen, diesen Heiopeis zu begegnen. Ommmm. Ich reg mich nicht auf. Ommmm. Falls ich sie von ferne sehe, setz ich eine Lächelmaske auf und atme tief durch. Das ist auch gut fürs Tauchen, dann braucht man weniger Luft, kann länger unten bleiben als Familie Heiopei und sie damit hoffentlich ordentlich ärgern beeindrucken.  

Montag, 29. August 2011

Impressionen vom Frankfurter Museumsuferfest 2011

 Bowle für alle

 Viel Betrieb am Ufer bei Sonnenschein und Livemusik

Wer errät, was gemeint war, bekommt von mir den goldenen Phrasendreschflegel überreicht. (Am Fest teilgenommen habende Familienmitglieder sind vom Wettbewerb ausgeschlossen!) 

Mittwoch, 24. August 2011

Krasse Kresse

Da kaufe ich samstags ein Schälchen Kresse für den Salat zum Abendessen, und vergesse es dann schlicht. Also wurde für gestern, Dienstag, wieder ein Salat auf den Speiseplan gesetzt, damit endlich die Kresse verwertet werden könnte. Der Salat hat gut geschmeckt, niemand hat was vermisst, und als ich die leeren Teller in die Küche brachte, fällt mein Blick auf --- die leuchtend grüne Kresse in ihrem Pappschälchen.

Ist das nun schon Herr Alzheimer, der vor der Tür steht, oder nur ganz gewöhnliche Blödheit?

Dienstag, 23. August 2011

Käfighaltung


Gesehen in Frankfurt. Immer wenn der Fahrer Gas gabt, duckte sich Fiffi unter die Kante und prüfte dann mit vorsichtig emporgereckter Nase, ob der Fahrtwind nicht zu stark für ihn sei. Dann kam allmählich der Kopf höher, die Ohren flatterten und der Hund schien eine Menge Spaß zu haben.
Ob es so eine Kiste auch für Katzen gibt? Und ob mein Kater das mitmachen würde? Die Katze brauche ich gar nicht erst zu fragen, die findet Transportbehältnisse jeglicher Art unter ihrer Würde.

Montag, 15. August 2011

Noch'n Bücherstöckchen

Irgendwo im Internetz habe ich dieses Stöckchen aufgesammelt:

Gebunden oder Taschenbuch?
Egal. Bei manchen Autoren kann ich nicht warten, bis das neueste Werk als Taschenbuch erscheint, da muss es dann das Hardcover sein. Sonst, wie es gerade kommt.

Am*z*n oder Buchhandel?
Lieber Buchhandel, und am liebsten aus dem kleinen, inhabergeführten, ambitionierten Buchladen um die Ecke. Der benötigt nur 24 Stunden, um jedes gewünschte Buch zu beschaffen. Ausnahme: englische Bücher, die direkt in England bei am*z*n.uk bestellt billiger und schneller geliefert sind als über den Buchhandel. Und beim deutschen Onlinehändler nur, wenn ich es ganz eilig habe und weiß, dass ich es die nächsten Tage nicht in den kleinen Laden schaffen werde.
e
Lesezeichen oder Eselsohr?
Lesezeichen natürlich! Wer mutwillig Eselsohren produziert, dem sollten die eigenen Ohren so lang gezogen werden, bis er auch solch eselige Lauscher hat.

Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?
Das hatten wir schon mal. Immer noch ordne ich die Belletristik alphabetisch nach Autor, bei mehreren Büchern eines Autors dann nach Titel; oder bei Serien nach Reihenfolge der Bände. Die Sachbücher sind nach Themengebieten sortiert.

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Wegwerfen geht gar nicht. Verkaufen ist relativ aufwendig im Verhältnis zum Ertrag. Die meisten Bücher behalte ich, manches verschenke ich auch.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Behalten. Wofür wäre er denn sonst da?

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Mit. Gerne auch als Lesezeichen missbraucht, was bei sehr dicken Büchern dann gelegentlich zum Einreißen des Umschlags führt. Je nach Größe des Schadens wird der Schutzumschlag dann doch mal weggeschmissen.
i
Kurzgeschichte oder Roman?
Ganz überwiegend Romane. Eine Ausnahme bildet Kipling, dessen Kurzgeschichten ich viel besser finde als seine Romane. Er ist einer der wenigen, der die kurze Form wirklich perfekt beherrscht. Seine "Plain Tales from the Hills" gehören zu den besten Kurzgeschichten, die ich je gelesen habe.
üp
Harry Potter oder Lemony Snicket?
Wer bitte ist Lemony Snicket?! Habe ich noch nie gehört. Harry Potter lese ich derzeit mal wieder; zum ungefähr achten Mal - und ich bin immer wieder angetan davon, wie gut diese Reihe konstruiert ist.
g
Aufhören wenn man müde ist oder wenn das Kapitel zuende ist?
Sagen wir mal so: ich versuche meist, das Kapitel zu Ende zu lesen. Häufig flimmern aber vorher schon die Buchstaben vor den Augen und es ist auch schmerzhaft, wenn einem das Buch aus den Händen rutscht und auf die Nase fällt. Insofern versuche ich aufzuhören, solange ich noch zu einem geordneten Rückzug (Lesezeichen einlegen - Buch zuklappen - auf den Nachttisch legen - Licht ausschalten) in der Lage bin.
o
“Die Nacht war dunkel und stürmisch” oder “Es war einmal”?
Die dunkle, stürmische Nacht ist mir lieber. Kitsch a là Rosamunde Pilcher kommt mir nicht ins Haus.
j
Kaufen oder leihen?
Sowohl als auch. Ich besuche regelmäßig zwei Leihbüchereien, und auch im Literaturkränzchen und im sonstigen Freundeskreis herrscht ein reger Bücheraustausch. Das Regal ist sowieso zu klein, der Bücheretat ächzt ständig am oberen Limit; ohne Ausleihe müsste ich deutlich langsamer und weniger lesen, und das geht gar nicht!
m
Neu oder gebraucht?
Je nachdem. Klassiker oder vor etlichen Jahren schon mal gelesene Bücher, die ich mir jetzt dann doch ins Regal stellen will, kaufe ich sehr gerne antiquarisch, nicht nur, weil sie oft preisgünstiger sind, sondern auch, weil die alten Ausgaben manchmal viel schöner gestaltet sind.
Nicht zu reden von einer ganzen Anzahl geliebter Jugendbücher, die in den letzten Jahren von einigen Verlagen zwangsmodernisiert und / oder den herrschenden Gepflogenheiten der sogenannten politischen Korrektheit unterworfen wurden. Da sind mir die alten Ausgaben hundertmal lieber.  
u
Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Die ersten drei sind Hinweisgeber, die beim Stöbern helfen. Ich lese Bücher gerne "an", insbesondere wenn mir der Autor noch unbekannt ist.
h
Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Ordentliches Ende, bitte. Das ist ja sonst wie in den alten TV-Serien, wenn es heißt: "schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, um mitzuerleben, ob sich der Held auch aus dieser schlimmen Klemme wieder befreien kann".
+
Morgens, mittags oder nachts lesen?
Wann Zeit ist. Manchmal in der Mittagspause, sonst meist abends, am Wochenende auch tagsüber. Gelegentlich  ab dem Moment, in dem ich das Buch in die Finger kriege, bis zum Auslesen.
+
Einzelband oder Serie?
Kommt drauf an. Manchmal macht es Spaß zu erfahren, was der Held als nächstes erlebt - man hat ja auch das Gefühl, die Figuren schon zu kennen. Schwierig wird das nur, wenn man Serien nicht in der richtigen Reihenfolge liest.
r
Lieblingsserie?
Die Eifelkrimis von Jacques Berndorf. Das ist halt meine Heimatgegend und allein deshalb spannend. Berndorf hatte zwar mal einen Durchhänger so in der Mitte der Reihe, aber die letzten zwei, drei Bände haben mir wieder sehr gut gefallen. 
s
Lieblingsbuch von dem noch nie jemand gehört hat?
"Schatten über dem Mond" von M.M. Kaye. Eventuell kennen Bücherwürmer noch gerade so den "Palast der Winde" von dieser Autorin; das war vor 30 Jahren ein Weltbestseller. Die "Schatten" sind noch älter, aber ich finde, es ist ein wunderbarer historischer Roman.
a
Lieblingsbuch der letzten zwölf Monate?
Immer diese schwierigen Entscheidungen! "Kälteschlaf" von Arnaldur Indridason. Ein Krimi, bei dem man von Anfang an weiß, dass bei diesem angeblichen Selbstmord etwas faul ist, aber sich nur ganz langsam das Überthema des Buches herausschält.
e
Welches Buch liest du gegenwärtig?
Harry Potter 7 - ich bin schon beim letzten Band angekommen. Inspiriert durch den Gang ins Kino habe ich die ganze Serie nochmal in einem Rutsch gelesen und bin jetzt fast durch. Außerdem einen Krimi von Nele Neuhaus "Eine unbeliebte Frau".
z
Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
"Der Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien. Das lese ich einmal jährlich, es ist mir noch nie langweilig geworden und ich glaube nicht, dass es das jemals werden wird. Ein Buch zum Versinken.
d
d
Frau Ottosschnipsel, wären Sie so freundlich und heben das Stöckchen mal auf? Und alle anderen natürlich auch - ich bin ja ü-ber-haupt nicht neugierig, wer welche Bücher liest ... ich schiele ja auch nie in anderer Leute Bücherregale, was da so rumsteht. Würd' ich nie tun.  

Mittwoch, 10. August 2011

Dampf ablassen

Lieber neuer Kollege Lobotomix,
ein "Pre-Bid-Agreement" ist eine Vereinbarung mehrerer Firmen untereinander, ein Konsortium zu bilden zwecks Erstellung eines gemeinsamen Angebots und ggf. gemeinsamer Bearbeitung des gewonnenen Auftrags. Es bedeutet nicht "Aufruf zur Präqualifikation" - dein erster Erklärungsversuch. Den veröffentlicht der potenzielle Kunde. Es bedeutet auch nicht "Präqualifikationsunterlagen" - dein zweiter Erklärungsversuch - denn die erstellen wir als Konsortium ja erst, eben genanntem Aufruf folgend, um dem Kunden klar zu machen, dass wir die Besten und die Schönsten für seine Zwecke sind. Du musst mir nicht erklären, was ein Pre-Bid-Agreement ist, ich hab schon ein paar Jahre Erfahrung.
d
Es ist absolut keine Schande, dass du als Neuling im Geschäft manche Begrifflichkeiten noch nicht kennst. Aber es ist eine Schande, dass du glaubst, alles zu wissen; dann widerwillig eine Erläuterung zur Kenntnis nimmst, dich sodann beschwerst, bestimmte Unterlagen nicht erhalten zu haben, die ich dir nachweislich bereits am 19. Juli zugeschickt habe; lesen musst du deine Mails schon selber. Hast du dich daraufhin entschuldigt oder wenigstens die Klappe gehalten? Nein. Im Gegenteil, du fingst an, über deine hohe Arbeitsbelastung zu jammern. Kein Problem, ich habe ja die Zeit dazu, hinter dir herzutelefonieren. 

Immerhin hast du dafür gesorgt, dass ich in den letzten Tagen zur Hebung meines Blutdrucks kaum Kaffee benötigt habe. Bei den derzeitigen Kaffeepreisen bin ich dir dafür dankbar.

Verachtungsvoll,
deine Frau Dinktoc

Freitag, 5. August 2011

Völkerverständigung ist Käse

Gestern abend saß der Stammtisch gemütlich beim Spanier, als dort eine italienisch-spanische Großfamilie - 8 Personen - einlief und sich am Nebentisch niederließ. El Jefe, der Chef also, Besitzer und Koch in einer Person, nahm persönlich die Bestellung auf. Der italienische Großfamilienvater orderte Scampi und hatte dann noch einen Sonderwunsch:

iGfv: "... unde dann bringste du mir noch Soße Napoli zu Scampi. Kennst du Soße Napoli? Iste mit Tomate. Machst du Soße Napoli eine bissche warm und dann du tuste Parmesane drauf."

El Jefe: "Ich hab keinen Parmesan. Ich hab nur richtigen Käse. Spanischen."

Donnerstag, 4. August 2011

Die Wespe im Spaßbad

Frau K. aus dem schönen Hofheim im Tal
die lesenden Damen stellt vor die Wahl
ob sie gerne hätten
mit Senf die Buletten -
bei drei Sorten Mostrich 'ne Qual!
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Gedichtet wurde zwar nicht beim siebten Literaturkränzchen, aber als verdiente Hommage an die leckeren Frikadellen kam es mir auf der Heimfahrt plötzlich in den Sinn. Besagte Fleischklopse erinnerten uns natürlich auch sofort an ein früheres Treffen, als es um getanzte Frikadellenbrötchen ging. Frau K.'s Terrassentisch macht zwar einen durchaus stabilen Eindruck, aber wir haben es dann doch unterlassen, auf selbigem ein Tänzchen hinzulegen. Auch der Vorschlag, ersatzweise an der Stange des Sonnenschirms herumzuschwingen, wurde nicht aufgegriffen.
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Das Thema endete recht abrupt, als sich eine Wespe in eins der Wassergläser stürzte und nach kürzester Zeit keinen Spaß mehr am Schwimmen hatte. Der Rettungsversuch mit einem Strohhalm als Kletterhilfe klappte nicht; ich schlug dann vor, das Glas einfach in die Rabatte auszuleeren. Frau K. griff sich das Glas und schüttete es mit mächtig viel Schwung über ihre linke Schulter hinweg ins Blumenbeet. Die Wespe weiß jetzt, wie es in einem Whirlpool zugeht und brummte mit leichtem Drehschwindel über den Rasen davon.

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Nach Frikadellen und Kartoffelsalat wurde ein Spritz aufgetischt, bei dem es sich wunderbar über Gott und die Welt und Bücher reden ließ. Frau S. hat in ihrem Dänemark-Urlaub noch mehr gelesen als sie es sonst schon tut, weil eine Woche lang sehr schlechtes Wetter herrschte und andere Aktivitäten unmöglich machte. So viel Zeit zum Lesen! Frau S. hat zwar versucht, einen Bedauern heischenden Unterton in ihre Stimme zu legen, aber uns konnte sie nicht täuschen. Herr S. übrigens fing aus purer Langeweile an, Eifelkrimis zu lesen (von denen Frau S. vor ihrem Urlaub zwei bei mir auslieh) und schreit jetzt nach mehr. Lesen: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Buchhändler oder Bibliothekar!
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Frau O. hat ihr Bücherregal ausgeräumt, um es frisch zu streichen und will die Gelegenheit nutzen, ein-, aus- und umzusortieren. Das Regal ist natürlich trotzdem immer irgendwie zu klein. Wenigstens geht es uns allen so, dass die Bücherberge ständig wachsen und dass der Stapel der "muss ich unbedingt lesen"-Bücher niemals kleiner wird. Es gibt ja auch noch die "muss ich sofort wieder lesen"-Bücher, mit denen man auf der Stelle anfangen muss, zu Lasten der noch ungelesenen Bücher; mal abgesehen von Zeitungen, Zeitschriften und was man sonst noch so liest. Manchmal frage ich mich, ob Herr Gutenberg seinerzeit hat absehen können, was er da anrichtet mit seiner Buchdruckmaschine ...

Mittwoch, 3. August 2011

Legasthenie für Fortgeschrittene

Gestern mailte ich privat eine Anfrage an ein Unternehmen und bekam ein paar Stunden später eine automatisch erzeugte Empfangsbestätigung, deren letzter Satz lautete:

Hinweis: Der Empfänger hat den Empfang der Nachricht bestätigt. Dies ist keine Garantie, dass die Nachricht gelesen und verstanden wurde.
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Jetzt frag ich mich nur, wem die Firma nicht traut: dem Kunden oder dem eigenen Personal?

Dienstag, 2. August 2011

Aus der Rubrik: Piktogramme für den besonderen Zweck

Wenn frau es mal sehr, sehr eilig hat, ist dieser Hinweis sicher hilfreich.

(gefunden in Haifa von Herrn Dinktoc)