Montag, 31. August 2009

QED - Was zu beweisen war

Die neue Nachbarin hat gestern vormittag ihrem Hund den Garten gezeigt. Bei diesem Anblick hat sich unser Kater ungefähr auf Schneeleopardengröße aufgeflufft. Die Geräusche, die er dazu von sich gab, hörten sich nach einem ganzen Rudel hungriger Löwen an. Der Hund hat es daraufhin vorgezogen, die Inspektion des Gartens in der kürzestmöglichen Zeit hinter sich zu bringen. Kluges Tier. Der letzte Hund, der sich bis in unsere Wohnung getraut hatte, musste für seinen Mut mit einem blutigen Kratzer auf der Nase bezahlen.

Mantra des Besserwissers: Ich hab's ja gleich gesagt ...

Wochenend-Wörter-Definitionen

Globalisierung ist, wenn man bei den Mainland-Games (= schottische Highland-Games aka Baumstammweitwurf und Schau-Schafetreiben) in Rüsselsheim an einem Stand mit schottischen Lebensmitteln von einem waschechten Hessen ein Glas mit in England hergestelltem Brotaufstrich aus getrockneten Tomaten und Basilikum kauft.

Ekelhaft ist es, Holger Apfel von der NPD zuzuhören (der in Parteitagsreden und rechten Postillen offen die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie fordert) , wenn er in der Elefantenrunde nach der sächsischen Landtagswahl rotzfrech grinsend davon spricht, der Wiedereinzug der NPD in den Landtag trotz "massiver Kampagnen der Kirchen und Medien" sei ein "Sieg der Demokratie".

Freitag, 28. August 2009

Gefühltes Alter heute: 68

Bin heute morgen um viertel nach fünf mit einem Krampf in der linken Wade aufgewacht, der sich gewaschen hatte. Es hat minutenlang gedauert, bis ich überhaupt in der Lage war, das Bein zu überstrecken.

Auf der Fahrt zur Arbeit dann stellte sich eine völlig neue Frage: mit wie wenig Kupplungsvorgängen kommt man auf 35 km Strecke aus? Weil: Bein strecken = Heftiges Ziehen in der Wade.

Meine Fortbewegungsart heute kann man nicht als "Gehen" bezeichnen. "Humpeln", bestenfalls "schlurfen" trifft den Punkt.


Donnerstag, 27. August 2009

Grämliches Treffen

Ich habe gerade ein Internet-Übersetzungsprogramm ausprobiert. Deutsch - Englisch. Und dazu spaßeshalber den ersten Satz meines letzten Post verwendet. Das Ergebnis war sehr merkwürdig und zeigt, dass diese Programme immer noch nur mit allergrößter Vorsicht verwendet werden sollten. Die Rückübersetzung war dann folgende:

Gestern grämten sich die neuen Nachbarn, wer am Samstag in der Wohnung an einem Winkel über uns hereingehen wird.

Hinge ich an einem Winkel, würde ich mich auch grämen.

Tierische Aussichten

Gestern die neuen Nachbarn getroffen, die am Samstag in die Wohnung schräg über uns einziehen werden. Sie wirken recht sympathisch. Und sie haben einen Hund, der ebenfalls am Samstag einziehen wird.

Im Haus leben bereits 7 Katzen, davon einige Freigänger. Die neue Nachbarin behauptet, ihr Hund sei an Katzen gewöhnt und könne gut mit denen. Ob die hiesigen Katzen das auch wissen?

Mittwoch, 26. August 2009

Lieblingsfeinde

Was tut ein Holländer, wenn er die Fussball-WM gewonnen hat?

... er macht die Playstation aus!


Dienstag, 25. August 2009

Jäger, Sammler und Wegschmeißer

Der Nachbarin ist der Fernseher kaputtgegangen. Sie hat den örtlichen Entsorger angerufen, und demnächst kommt der Elektroschrottabholer. Oha, dachte ich, günstige Gelegenheit, da hängen wir uns dran. In unserem Keller lagern genug Kabelreste, um eine Strippe daraus zu machen, die einmal um den Äquator reicht (von Funktionieren war ja nicht die Rede!).


Seitdem sucht Herr Dinktoc nach Ausreden.
  1. Die klassische: Das kann man bestimmt noch mal brauchen!
  2. Die originelle: Das können wir beim Haus-Umbau verwenden (sicher - ich reiße vierzig Jahre alte Leitungen raus, um sie durch 25 Jahre altes Stückwerk zu ersetzen!)
  3. Die kindsköpfige: Ich will aber nicht!
  4. Die nostalgische: Das Kabel da stammt von meiner Donald-Duck-Nachttischlampe, als ich 7 Jahre alt war, da hängen soviele Erinnerungen dran!



Mein einziger Trost ist, dass es anderen Frauen auch nicht besser geht ... wie Frau Ingeborch eindrucksvoll vor Augen führt.

Montag, 24. August 2009

Küchenfertig


Kater BBQ





Zeichen & Wunder

Die Mischung aus Positivem Denken und halbfreundlichen E-mails an die Bank scheint funktioniert zu haben: am Freitagnachmittag haben wir die Kreditzusage per E-mail bekommen. Die formelle Zusage mit Stempel und Unterschrift (wir sind schließlich in Deutschland! Ordnung muss sein!) wird diese Woche eintreffen.

Den Bauunternehmer haben wir sofort informiert. Jetzt kann es also losgehen.

Trotzdem konnten wir uns nicht so richtig freuen. Die Wartezeit war wohl zu lang - und am Freitag, bevor die Zusage kam, hatten wir uns darauf verständigt, heute bei einer anderen Bank anfragen zu wollen. So war das vorherrschende Gefühl Erleichterung.

Die Freude und die Aufregung kommen dann hoffentlich, wenn der Kran anrollt und zur Unterhaltung der Nachbarschaft in die enge Einfahrt gezirkelt werden muss. Und wenn man sehen kann, dass etwas passiert: Dach weg, Fenster raus, Mauer neu. Und dann werden wir irgendwann aus dem neuen Fenster des neuen Badezimmers diesen Blick in den Abendhimmel genießen können:


Donnerstag, 20. August 2009

Hm.

Mir fällt gerade auf, dass ich in letzter Zeit nur Beiträge zum Thema Bank gepostet habe. Als ob das wirklich wahre Leben gar nicht mehr stattfände. Diese leidige Angelegenheit nimmt halt doch viel Raum ein. Aber, nachdem ich sie zumindest bis morgen mittag verdrängen kann, werde ich jetzt positiv denken und mich auf das Wochenende freuen.

Morgen nachmittag muss ich für eine freitagabendliche Festivität einen Kuchen backen; und am Samstag dann den Friseur meines Vertrauens aufsuchen, um mich abends auf einem 40. Geburtstag blicken lassen zu können.

Der Ehemann ist ausnahmsweise mal nicht beruflich unterwegs, den Katzen geht's gut und die Sonne scheint. Die bestellten Bücher müssten heute in der Post sein. Unser Stammtisch trifft sich heut abend im Biergarten.

Hey, das ist ja richtig viel zum Freuen! Jetzt geht es mir schon besser.

Kragen --> PENG!








Nach wiederum zwei Tagen Ping-Pong-Spielen ist uns heute der Kragen geplatzt, nachdem sich bei der Bank immer noch niemand in der Lage fühlt, eine Entscheidung zu treffen, obwohl alle erforderlichen Unterlagen seit 7 (sieben. SIEBEN. S-I-E-B-E-N!) Wochen dort vorliegen.

Herr Dinktoc und ich haben jetzt eine zwar höfliche, aber nicht mehr ganz so freundliche E-mail abgeschickt und mitgeteilt, bis morgen mittag verbindlich wissen zu wollen, wann denn endlich die Entscheidung fällt. Wenn daraufhin wieder nur wachsweiche Ausreden kommen, werden wir unseren Antrag zurückziehen und woanders hingehen - was wir natürlich eigentlich auch nicht wollen, denn dann geht der ganze Zinnober von vorne los! Seufz.

Dienstag, 18. August 2009

Eine Art Überarbeitung

Telefonische Auskunft:

"Herr ABC sitzt heute mit dem Bearbeiter Ihres Wertgutachtens zusammen, um dieses Gutachten zu bearbeiten. Über das Ergebnis dieser Überarbeitung wird Ihr Berater, Herr DEF, heute noch informiert und meldet sich bei Ihnen."

Ich fühle mich jetzt irgendwie auch - überarbeitet.

Mantra: Ich bin ruhig. Ganz ruhig. Ich bin ruhig. Ganz ruhig. Ich bin ...

Donnerstag, 13. August 2009

Shakespeare hilft doch nicht

Die Hoffnung, was "schnellstmöglich" anbelangt, hat natürlich doch getrogen ...

Nach diversen und zunehmend unerquicklichen Telefonaten mit der Bank haben wir immerhin erfahren, dass der für uns zuständige Sachbearbeiter in der Zentrale vorgestern seinen 65. Geburtstag feierte und nun den Rest der Woche Urlaub hat, um sich davon zu erholen. Erst kommenden Montag wird er wieder im Büro sein und sich dann selbstverständlich SOFORT (versprochen! - aber natürlich!) mit unserer Angelegenheit befassen.

Da kann man nur hoffen, dass er den Ehrgeiz besitzt, die Sache zu erledigen, bevor er Ende des Monats in Rente geht.

Hat jemand eine Wand für mich, die ich hochgehen könnte? Der Bau meiner eigenen verzögert sich schließlich andauernd.

Dienstag, 4. August 2009

Danke, William!

Sumpfger Schlange Schwanz und Kopf
Brat und koch im Zaubertopf:
Molchesaug und Unkenzehe,
Hundezung und Hirn der Krähe;
Zäher Saft des Bilsenkrauts,
Eidechsbein und Flaum vom Kauz:
Starken Zauber eingemischt!
Höllenbrei im Kessel zischt.

(Shakespeare: Macbeth, 4. Akt, 1. Szene)



Das Rezitieren der Hexenbeschwörung scheint tatsächlich zu funktionieren. Oder fängt an zu funktionieren. Eben informiert uns der Bankberater, dass sich mittlerweile sein Vertriebsdirektor mit unserer Angelegenheit befasst und obendrein seinen Sachbearbeitern eine Auffrischungs-Schulung in Sachen Kundenbetreuung verabreicht hat (über Verletzte ist nichts bekannt).

Schnellstmögliche Erledigung ist uns zugesagt. Ich bin also vorsichtig optimistisch - "schnellstmöglich" ist immerhin auch nur ein relativer Begriff. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Montag, 3. August 2009

Töröm Tömtöm Reloaded

Die Bank windet sich und erweist sich als Meister der ausweichenden Antworten. Endlich ist es uns dann doch gelungen, den Pudding an die Wand zu nageln und eine klare Aussage zu erhalten: der Bearbeitungsrückstand (aufgrund der gerade neu erfundenen elektronischen Aktenführung) summiert sich derzeit auf 6-8 Wochen. Durchschnittlich.

*tilt*

Nach kurzer Ohnmacht teilen wir der Bank mit, bis 15.8. alles in Sack und Tüten haben zu wollen, anderenfalls würden wir unseren Antrag zurückziehen und woanders hingehen. Mit dieser Drohung haben wir zumindest unseren Berater aufgeweckt, denn jetzt sieht er seine Provision in Gefahr.

Nun ja. Noch betrachten wir das Geschehen mit rheinischer Gelassenheit ("et hätt noch immer jot jejange!" - Artikel 5 des Rheinischen Grundgesetzes), aber wenn bis zum 15. nichts passiert, beginne ich mir Gedanken zu machen, wie man das Kriegswaffenkontrollgesetz umgehen und sich ein paar Handgranaten besorgen kann, um die Bank die Furcht des Herrn zu lehren.

Gna. Ich. bin. sauer.