Montag, 4. Januar 2010

Frohe Weihnachten (gehabt zu haben)!

Heiligabend fing gut an - die Gans war pünktlich im Ofen, der Baum planmäßig geschmückt (wenn auch etwas verspätet aufgrund tätiger "Hilfe" durch einen girlandenjagenden Kater), die Geschenke schön verpackt, Frau Dinktoc auf weihnachtliche Stimmung programmiert und gerade dabei, mit einer Tasse Kaffee ihren Wohnsitz auf dem Sofa zu nehmen, um in Ruhe eine Reihe Weihnachtstelefonate zu absolvieren, da verkündigte Herr Dinktoc, er gehe jetzt noch eine Runde durch den Ort und gucke am Haus nach dem Rechten. Jaja, dachte Frau Dinktoc, geh du nur, dann kann ich in Ruhe mit der Freundin in Bonn telefonieren.
Wenig später, mitten in das Freundinnengespräch hinein, klingelte Frau Dinktocs Handy, und bevor sie auch nur ihr "hallo" beenden konnte, kreischte Herr Dinktoc in höchstem Diskant "Wasserrohrbruch! Wasserrohrbruch! Wasserrohrbruch! Wasser ...!"
Das Gespräch mit der Freundin endete recht abrupt, Frau Dinktoc griff Handtuch, Schuhe, Hose, Socken und eilte zur Baustelle, wo sie erstens die Trockenlegung des Gatten unterstützte (der heldenhaft durch gut 25 cm tiefes! kaltes! dunkles! Wasser gewatet war, um den Haupthahn zuzudrehen) und zweitens den Swimming Pool im Keller besichtigte.
Es war beinahe 14 Uhr an Heiligabend. Mit Schöpfeimern allein war dem Wasser nicht beizukommen; kein Mensch war telefonisch erreichbar (Weihnachtsurlaub ist eine blöde Erfindung!). Schließlich erreichte die Kunde über Umwege Frau Dinktocs Schwiegervater, der vor den heimischen Weihnachtsvorbereitungen geflüchtet war und schließlich in der Dorfkneipe gefunden wurde (man kennt ihn ja und weiß, wo man suchen muss). Besagter Bester- Schwiegervater-der-Welt hat eine Pumpe - er hatte selber auch schon mal ein Schwimmbad im Keller - und kam zu einem außerplanmäßigen Besuch 30 km weit angefahren. Um 16.30 Uhr war der Keller so gut wie trockengelegt und Weihnachten, das ja schon seit Stunden vor der Tür stand, konnte endlich hereinkommen.



Fazit:

1. Wir sind glimpflich davongekommen - das geplatzte Rohr lief auf, nicht in der Wand und ist ohnehin zur Erneuerung im Rahmen des Umbaus vorgesehen.

2. Endlich hatten wir genug Motivation, das im Keller noch vorhandene Gerümpel des Vorbesitzers zu entsorgen.

3. Niedertemperatur-Garen für eine Gans ist sehr empfehlenswert. Man kann den Vogel nämlich unbeaufsichtigt mehrere Stunden braten lassen, während man selber mit einem Wasserrohrbruch kämpft, ohne dass man anschließend nur noch Holzkohle im Backofen vorfindet.

Und die Moral von der Geschicht'? Wenn strenger Frost angekündigt wird, ist es sinnvoll, den Außenwasserhahn abzustellen. Auch Binsenweisheiten vergisst man offensichtlich bisweilen. Seufz.

1 Kommentar:

  1. Die Alarmmeldung "Wasserrohrbruch" musste ich mehrmals wiederholen bis das durch die bereits eingeläutete Weihnachtsstimmung durchdrang. Ja, ja endlich alles fertig und endlich mal einen augenblick ruhe... und dann ich mit .....

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