Montag, 24. Juli 2017

Seefahrt mit dem Kanu


Im Rahmen einer Einweihungsparty beim Auslegerkanu-Club auf Sentosa Island habe ich einiges über "Outrigger Canoes" erfahren. Die Einführungsveranstaltung für die Rookies fing mit einem kleinen Exkurs in die polynesische Gedankenwelt an.



Unter keinen Umständen klettert man über das Kanu. Über den Ausleger, ja, aber nicht über das Kanu. Man darf auch nicht fluchen, solange man im Boot ist. Beides ist sehr respektlos. Erstens einmal hat man für die Herstellung des Kanus einen Baum fällen müssen: dieser Baum und sein Opfer verdienen alleine schon Respekt. Zweitens bringt das Kanu Menschen sicher aufs Meer hinaus und genauso sicher wieder zurück. Dafür muss man ihm dankbar sein.



Nach dieser Einführung, einer Schnellbleiche in Sachen Technik und einem Schwimmtest (wer sich nicht 5 Minuten wassertretend an der Oberfläche halten kann, darf nicht mit aufs Boot) ließen sie uns ins Kanu und los ging's hinaus aufs weiter Meer. Will heißen, dreißig Meter aus der Bucht hinaus und dann in den Windschatten des nächsten kleinen Inselchens, um den Huli zu üben. "Huli" klingt lustig, ist aber eine Lebensrettungsübung - denn trotz Ausleger kippen die Boote leicht über, besonders wenn die Wellen von der Seite kommen. Also macht man das einmal absichtlich, damit jeder weiß, wie er sich zu verhalten hat.



Auf Kommando lehnten sich alle schwungvoll nach rechts, zack, hob sich links der Ausleger und die Welt wurde badewannenwarm nass und salzig. Man sammelt sich neben dem Boot, zählt durch 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 und dann läuft unter dem Kommando des Steuermanns ein vorher erläutertes Verfahren, um das Boot wieder aufzurichten. Das schwierigste dabei fand ich, wieder ins Boot hereinzukommen. Die Bordwand ist steil, glitschig, es gibt keinen Griff zum Festhalten, und bei sowas bin ich sowieso ungeschickter und uneleganter als jedes Walroß beim Landgang. Irgendwie hat es dann doch funktioniert (heute Hämatome am Oberarm und in der Kniekehle). Klitschnaß ging es zurück ans sichere Ufer. Ich glaub, das wird nicht meine Lieblingssportart, aber es war eine interessante Abwechslung.

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