Mittwoch, 27. April 2011

Der Hessentest: Wunsch & Wirklichkeit

Herr Dinktoc behauptet ja immer, bevor man endgültig die hessische Staatsbürgerschaft bekäme - und er lässt nie einen Zweifel daran, dass dies ein höchst erstrebenswertes Ziel sei - müsse man erst erfolgreich den Hessentest absolvieren.

Der besteht aus dem korrekten Aussprechen der Wortkombination "en Schnibbelsche Flaaschworscht" (ein linguistischer Albtraum für alle Nicht-Hessen), dem Verspeisen von "Handkäs mit Musigg" und dem Trinken mehrerer Bembel Äppler; verwendet man die Bezeichnung "Apfelwein", führt das zu sofortigem Durchfall. Ich meine: beim Test. 

Am Osterwochenende waren wir zu Besuch bei meinen Eltern in der schönen Eifel, da, wo die scharfkantigen Rheinländer wohnen. Man sagt von ihnen, sie würden blind geboren, könnten aber nach 14 Tagen schon durch eine dicke Eichentür gucken.

Genau dort also ritt Herr Dinktoc mal wieder sein Steckenpferd und forderte - mit schrägem Seitenblick auf Frau Dinktoc - den Hessentest für alle. Frau Dinktocs Vater, durchaus lokalpatriotisch, wenn es sein muss, fragte nur:

"Worum geht's denn da? Muss man drei Stunden aus dem Fenster gucken und darf dabei nix denken??!"

Ich vermute, frühestens an Pfingsten wird Herr Dinktoc bereit sein, wieder mit seinem Schwiegervater zu sprechen.  

2 Kommentare:

  1. Och joh. Bei genauem Überlegen ist das aber nicht typisch hessisch sondern eher die Hohe Kunst des Lebens auf dem Dorf. Man muss ja informiert sein was los ist im Taunus- oder Eifelkaff. Also ran ans Fenster und gucken, gell?

    Nix dadabei denken wäre der Idealfall. Aber leider kann das nicht jeder. Sonst bliebe die Gerüchteküche kalt und keine Wutz wird durchs Ort getrieben.

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  2. Ich liebe Ihren Schwiegervater!

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