Mittwoch, 18. August 2010

Wenn Katzen umziehen ...

... dann herrscht Stress pur. Die schwarze Katz, ohnehin sehr schreckhaft, war schon ein paar Tage vor dem Umzug misstrauisch, als wir anfingen, Möbel zu rücken und Sachen einzupacken. Vorsichtshalber hat sie sich kaum noch unter ihrem bevorzugten Versteck, dem Bett, hervorgetraut.
Der Kater nahm das alles noch sehr gelassen bis zum Umzugstag selber. Da war er erst mal sauer, dass er morgens nicht raus durfte, um auf den gewohnten Morgenspaziergang zu gehen. Für die Umzugshelfer war es auch kompliziert, denn wenn die Wohnungstür aufstand zwecks Abtransport von Kartons, musste der Kater im Schlafzimmer eingesperrt werden; und wenn das Schlafzimmerfenster geöffnet wurde, um dort Umzugsgut durchs Fenster zu reichen, musste der Kater da wieder raus und die Tür zugemacht werden.
Die Katz war aus dem Schlafzimmer geflüchtet, als ihr der Himmel auf den Kopf fiel, sprich das Bett abgeschlagen wurde, und saß nun im Wohnzimmer in der hintersten Ecke unterm Beistelltisch, inzwischen mit den Nerven so ziemlich am Ende, denn fremde Leute mag sie nicht, und gleich 7 Stück davon waren definitiv zuviele. Bei günstiger Gelegenheit scheuchte ich also alle Helfer aus der Wohnung ("jeder nimmt jetzt einen Karton mit und wartet, bis ich Bescheid gebe!"), außer Herrn Dinktoc, der immer die Transportbox halten muss, und machte mich daran, die Katz einzufangen. Diesmal war es kein Gemetzel, weil das arme Tier schon völlig durch den Wind war. Und zwar so sehr, dass es mir vor lauter Angst auf die Füße pinkelte. Zum Glück trug ich abwaschbare Trekkingsandalen. Die Katz war also in der sicher verschlossenen Box, der Kater hatte schon am Vorabend das Geschirr umgelegt bekommen; und jetzt wurden beide ins inzwischen völlig leere Schlafzimmer gebracht. Die weiteren Beladungsarbeiten vor dem Haus hat der Kater von der Fensterbank aus beobachtet, und sein protestierendes Maunzen war durch das geschlossene Fenster zu hören.
Um die Mittagszeit haben wir dann dem Kater die Leine ans Geschirr geklickt - zu seinem Missfallen, er geht nicht gerne an der Leine, die Kumpels könnten's ja sehen! Die Katz-in-der-Kiste wurde ins Auto getragen, das Katzenklo und sonstiges Zubehör auch, die Freundin nahm auf dem Beifahrersitz Platz, der Kater zwangsweise auf ihrem Schoß (*fauch*). Am Haus angekommen, vergaß der Kater vor lauter Neugier, dass er an der Leine hing, und lief freiwillig vor der Freundin ins Haus und ins Arbeitszimmer. Ich brachte die Kiste mit der Katz und das Katzenklo sowie einen Wasser- und einen Trockenfutternapf hinterher. Tür zu, Kiste auf, Kater von der Leine, dann raus aus dem Zimmer und die Tür von außen abgeschlossen, damit nicht einer versehentlich reinklabastert.
Gegen 18 Uhr, als alle "fremden Leute" weg waren, habe ich die Tür wieder geöffnet. Die kleine Schreckse saß immer noch in der Box - alles andere kannte sie ja noch nicht. Der Kater hat mich fast getunnelt, so eilig wollte er aus dem Zimmer, um das neue Revier zu erkunden. Prompt habe ich ihn nur wenig später schon auf der Arbeitsplatte in der Küche erwischt ... d

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Der Kater hat sich recht schnell eingewöhnt - die ersten zwei Tage war er noch irritiert, weil er Möbel und Menschen kannte, aber nicht die Umgebung. Seitdem will er unbedingt raus und ist übellaunig, weil er noch nicht darf. Nach einer Woche haben wir "beaufsichtigten Freigang" veranstaltet; und ab kommendem Wochenende wird er wieder auf Tour gehen dürfen. Wir hoffen, er macht sich nicht auf den Weg zur alten Wohnung.
Die Katz brauchte wie erwartet deutlich länger. Es hat eine ganze Woche gedauert, bis sie sich zum ersten Mal die Treppe runter ins Erdgeschoss getraut hat. Inzwischen funktioniert das recht gut, insbesondere, wenn man in der Küche mit dem Fressnapf klappert! Nach draußen will sie noch nicht, sie ist noch schwer damit beschäftigt, das Haus zu erkunden.
Herr Dinktoc ist derzeit für zwei Tage auf Dienstreise, deshalb war es im Haus gestern abend sehr ruhig (Frau Dinktoc führt selten Selbstgespräche), und da tauchte sie zum ersten Mal neben meinem Sofa auf und reklamierte Streicheleinheiten. Die Schmusestunde hat sie sehr genossen, auch weil ich ihr in das schwarze Öhrchen geflüstert habe, dass ich ihr demnächst die versprochene Infrarotlampe kaufe, der kleinen verwöhnten arthrosegeplagten Samtpfote!

1 Kommentar:

  1. Infrarotlampe für die Katze ...

    Erstmal so einigermaßen einleben, das gilt auch für die Miezetiger, dann sehen wir mal was noch gebaut wird ...

    Einen Platz an der Sonne könne die Tiger jetzt schon nutzen, es gibt doch genug Fenster. Der Kater hat das schon weitestgehend raus wenn ich sehe wo er überall gerne abhängt wenn er nicht nach draußen quängelt.

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