Gestern hatten wir wieder einen Besichtigungstermin zur Vermietung unserer Wohnung. Eine Familie mit 3 Kindern, aus Pakistan stammend, mittlerweile mit deutschem Pass. Die Frau trägt Kopftuch. Der Mann erzählt, er habe jahrelang in einer ostdeutschen Kleinstadt gelebt, da sei er einer von nur vier Ausländern gewesen und habe sich also integrieren müssen. Mit größter Selbstverständlichkeit sagt er, er sei schon eine Stunde vor dem Termin an der Wohnung gewesen und habe sich das Umfeld angeschaut und vor allem die Klingelschilder gelesen - "keine türkischen oder marokkanischen Namen, gut so!" Geprägt durch die Anti-Rassismus- und Nazis-Raus-Demos der späten 80er und frühen 90er Jahre setze ich reflexhaft zum Protest an, da schiebt er einen Satz hinterher, der die Komplexität der Probleme rund um die Integration wunderbar deutlich macht: "Ich will, dass meine Kinder ordentliches Deutsch lernen, nicht dieses 'ey, Alder, ey, gongred grass ey'!" Da kann ich ihm nun wieder nur zustimmen. Und fühle mich irgendwie ratlos.
Verwirrend!
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