Endlich, nach zwei Monaten Pause aufgrund von Terminschwierigkeiten im April, fand gestern abend das 5. Literaturkränzchen statt. Leider konnte Frau K. diesmal nicht teilnehmen, die Ärmste ist an Kehlkopf und Stimmbändern erkrankt und hat vom Arzt striktes Sprechverbot auferlegt bekommen. Für einen so kommunikativen Menschen wie Frau K. sicherlich fast die Höchststrafe! Was uns andere, böse Weiber, die wir sind, natürlich nicht davon abgehalten hat, sie trotzdem einzuladen mit dem Hinweis, sie könne ja ihre Anmerkungen jeweils tanzen ...
Die verbliebenen drei Damen sprachen bei köstlicher Pasta erst über Bücher - wer hätte es gedacht? - und dann in lauer Abendluft auf dem Balkon eine Weile über die Gesundheit, eine hat Knie, die andere Auge, und alle haben ab und zu Migräne; bevor das Thema Bücher wieder aufkam.
Dabei wurde ein bedauerlicher Mangel offenbar: obwohl Frau O. tonnenweise Krimis gelesen hat, hat sie der Muter aller Kriminalromane, Agatha Christie nämlich, noch nie Aufmerksamkeit gewidmet und kein einziges Buch von ihr gelesen. Dem werden wir demnächst abhelfen. Ich hatte nämlich versehentlich die englische Ausgabe von "Mord im Pfarrhaus" - Murder at the Vicarage - doppelt gekauft und werde ein Exemplar nun der Frau O. verehren, auf dass sie ihre Kenntnisse des Englischen und der Kriminalliteratur gleichermaßen erweitern möge.
Frau S. erzählte, dass sie inzwischen die in den letzten Treffen selbst erhaltenen Literaturtips an ihren Mann weitergibt, der letztens etwas ratlos vor dem Bücherregal stand und schließlich zu ihr sagte: "Du weißt doch, wofür ich mich so interessiere. Was will ich denn jetzt mal lesen?" Frau S. befragte ihre Kristallkugel und sicherheitshalber auch ihr Gedächtnis und empfahl Volker Kutscher, dessen Krimis im Berlin der 30er Jahre spielen.
Die interessanteste Erkenntnis des Abends: jede der drei Anwesenden erwähnte eine/n von ihr favorisierte/n Autor/in, von dessen bzw. deren Büchern die anderen beiden noch nie gehört hatten, aber bei näherer Beschreibung der Schauplätze und Inhalte hellhörig wurden. Man beschloss eine Rundmail mit Titeln und Autorennamen - wir sind alle über vierzig und können uns das alles nicht mehr einfach so merken! Warum eigentlich ist "Bücherleserin" kein anerkannter (und anständig bezahlter) Beruf?!
Na, das war dann ja ein lustiger Abend wie es scheint.
AntwortenLöschenBücherVORleserin ist zwar auch kein Beruf, aber durchaus eine Möglichkeit ein Hobby zur Nebentätigkeit zu erheben, wenn man bedenkt, daß solche durchaus in Kindergärten und -tagesstätten gesucht werden.
AntwortenLöschenStartkapital:
* Ein Buch = 10 Euro
* Sprit für die Anfahrt = 1.389 Euro
* Zeit = geschenkt
Der Lohn:
* ein Kinderlachen - unbezahlbar