Donnerstag, 15. September 2011

Die Farbe von Strom? ZORNROT!

Herr Dinktoc liest regelmäßig den Stromzähler ab und teilt unserem Stromanbieter online den Zählerstand mit. Nichtsdestotrotz liegt ebenso regelmäßig eine Karte im Briefkasten, ein Ableser sei da gewesen, habe niemanden angetroffen (wie denn auch mitten an einem Werktag!) und würde zwei Tage später wiederkommen, zwischen 14 und 16 Uhr, wenn natürlich wieder niemand zu Hause sein wird. Alternativ kann man eine Handynummer anrufen, um den Zählerstand durchzugeben, oder eine Festnetznummer mit Anrufbeantworter, bei dem man sein Sprüchlein loswerden kann.
Vorgestern war es mal wieder so weit. Karte im Briefkasten mit der Ankündigung, heute wiederzukommen. Frau Dinktoc liest also gestern den Zähler ab, ruft den Anrufbeantworter an, sagt Name, Adresse, Zählernummer und -stand, weist darauf hin, dass sie heute nicht zu Hause sein wird und hinterlässt auch noch ihre Handynummer für allfällige Rückfragen. Natürlich findet sie heute trotzdem eine Meckerkarte im Briefkasten, dann müsse man ggf. den Verbrauch eben schätzen.
Mit bedenklich geschwollener Halsschlagader ruft Frau Dinktoc die Handy-Nummer an. Tut-tut-tuuuut "Zur Zeit ist niemand erreichbar. Sie können nach dem Ton eine Nachricht hinterlassen." Doch leider folgt kein Ton, sondern nach ein paar Sekunden Stille die englische (!) Durchsage "The Mailbox is Full. Please try again later." Die Halsschlagader changiert ins Dunkelblaue, als Frau Dinktoc den Anrufbeantworter anruft und dabei in Gedanken schon mal einen Text formuliert, der die elektronischen Ohren hätte erröten lassen. Auch hier aber kommt sofort die Ansage, das Band sei voll, danach wird die Verbindung abgebrochen. Die Halsschlagader zeigt erste Anzeichen eines Aneurysmas. Im Internet findet Frau Dinktoc die "Servicenummer" des eigentlichen Stromanbieters heraus, denn natürlich ist die Ablesefirma nur der Subunternehmer eines Tochterunternehmens des Stromanbieters, der übrigens der öffentlichen Hand (also auch mir!) gehört. Der Anruf dort bringt genau gar nichts, denn, man ahnt es, eine Bandansage teilt mit "Leider rufen Sie außerhalb der Geschäftszeiten an". Sonst nichts.
Während der Geschäftszeiten, also vermutlich am fünften Tag nach Vollmond zwischen 7 und 7.30 Uhr, wird Frau Dinktoc dort nicht anrufen können, sie muss ihre geplatzte Halsschlagader frisch verbinden. Sollen diese Vollpfosten sich doch einen Zählerstand ausdenken.

3 Kommentare:

  1. Das Servicetelefon steht tief hinten in einem verschlossenen Schrank in einer Abstellkammer, damit das Läuten nicht stört, weil dauernd jemand anruft.

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  2. Meine Erfahrung ist ja, daß die total freundlich und zuvorkommend werden, wenn man durchblicken läßt, das sich ein Wechsel zur Konkurrenz durchaus lohnen würde.
    Dazu müßte man zunächst aber mal jemanden erreichen. Ich hab's schließlich mit einem Investment von 0.55 € und einem Bogen Papier geschafft. :-)

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  3. Ach sooo, vielleicht liegt es ja daran, das heute nur Hochqualifizierte Sub Unternehmer für solch anspruchsvolle Tätigkeiten wie Zählerablesen herangezogen werden.

    Der Server für die Online Datenerfassung ist dafür umso cleverer. Wenn man abgelesene Zählerdaten versucht einzugeben werden diese mittels einer automatischen Prognose des zu erwartendend Verbrauchs im Erfassungszeitraum verifiziert. Die passt eigentlich nie so das dann nur das senden eine email mit den Zählerdaten möglich ist. Da kriegt dann auch HERR Dinktoc den dicken Hals.

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