Mittwoch, 8. Dezember 2010

Kaiser und Knödel-Koma (Reisebericht Teil 3)

Der zweite Tag in Wien war hauptsächlich der Geschichte gewidmet. Der ehemalige Garten der Hofburg ist zum Bundesgarten avanciert. Der Wappenadler der Republik Österreich erinnert mit seinem leicht zerrupften Aussehen sehr an den kaiserlichen Adler, hat aber im Gegensatz zu diesem nur einen Kopf.
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In der Hofburg haben wir uns das Sisi-Museum ("Sisi" ist die Originalschreibweise!) angeschaut. Übrigens fand sogar Herr Dinktoc das interessant, denn gezeigt wird nicht die Film-Kitsch-Sissi, sondern die echte Frau hinter dem Mythos. Die Kaiserappartements waren auch sehenswert, so als Blick auf die Bühne und auch hinter die Kulissen des Hofes. Im Eintrittspreis inklusive ist auch der Besuch der sog. "Hofsilberkammer". Wir sind eigentlich nur hineingegangen, um einer Schulausflugsherde pubertierender Jugendlicher aus dem Weg zu gehen. Die Silberkammer kann ich nur empfehlen. Küchengerät aller Art aus Kupfer, Messing, Zinn und Blech, Porzellan für Staatsdiners und für jeden Tag, Bestecke hundertfach in allen Designs, Tee-, Kaffee-, Dessertservices. Nicht zu vergessen die "diskreteren" Porzellanprodukte - Waschgarnituren, Nachttöpfe und was sonst so ins Bad gehört.
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Nach dem Museumsmarathon sind wir ein Stück durch die Stadt spaziert und haben hier und da noch Hinweise auf die glorreichen früheren Zeiten entdeckt ...
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Abends habe ich einen schon lange gehegten Wunsch verwirklicht - ich wollte endlich mal ein Knödel-Menü essen. Und wo geht das besser als in Österreich? Vor der Reise hatte ich im Internet ein vielversprechendes Restaurant ausfindig gemacht, und es hat gehalten, was die Website versprach. Nach einem langen Tag, mit kalten Füßen und feuchten Haaren durch den Nieselregen kamen wir ins gemütliche Restaurant und aßen uns durch Leberknödelsuppe, Kürbisgulasch mit Semmelknödel (Frau D.) bzw. Rindsgulasch mit Semmelknödel (Herr D.) und Marillenknödel zum Nachtisch. Lecker. Aber sowas von sättigend!
Um kurz nach zehn Uhr waren wir wieder im Hotel und sanken geknödelt in die Betten und ins sofortige Koma. Was nur gut war, denn der Wecker klingelte am nächsten Morgen um 5.30 Uhr - wir hatten im Zug nach Budapest um 6.50 reserviert.

2 Kommentare:

  1. Oh wenn ich diese Knödel seh krieg ich Appetit.
    Das Bundesgarten-Burggartenschild gefällt mir. Es juckt in den Fingern aus Burg - Biergarten zu machen. Im Sommer wäre das sicher auch ein nettes Plätzchen für nen Schoppen.

    OK, das Sisi Museum war interessant wie auch der ganze Wohntrakt in der Hofburg. Auch wenn mich bei Kaisers nicht so sehr interessiert.

    Für so ältere Architektur und Atmosphäre habe ich schon was übrig. Deswegen gefällt es mir inWien, Budapest, Prag oder Ljubljana auch immer wieder sehr. Kann man aushalten. Und wenn es dann dort auch noch ne Bahn mit nem schönen Bahnhof gibt den man sich anschauen kann, dann ist das schon was für Herrn Dinktoc.

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  2. Dann bin ich mal auf Teil 4 der Reportage gespannt.

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