Donnerstag, 28. Juni 2012

In the Navy

Der siebte Urlaubstag stand im Zeichen der Seemacht England. Wir fuhren nach Portsmouth, zum Historic Dockyard mit seinem Marinemuseum und den berühmten historischen Schiffen. Als erstes fiel uns allerdings die HMS Illustrious ins Auge. Der Hafen der Royal Navy befindet sich nämlich unmittelbar neben dem historischen Hafen, und so konnten wir ein modernes Kriegsschiff aus nächster Nähe sehen. Ich hätte ja nicht gewusst, um was es sich dabei handelt, aber Herr Dinktoc, der seinerzeit seinen Wehrdienst bei der Marine abgeleistet hatte, informierte mich, es sei ein Hubschrauberträger, ehemals Flugzeugträger, jetzt eben umgebaut. Degradiert, sozusagen. Ein ziemlich großer Pott also.


Nachdem wir den recht saftigen Eintrittspreis in den Historic Dockyard gelöhnt hatten, besuchten wir als erstes das Museum der Royal Navy, in dem die gesamte britische Marinegeschichte aufgearbeitet wird, von den Anfängen im Mittelalter bis heute. Es gibt auch eine große Sammlung von Galionsfiguren zu bewundern und eines der Originalsegel von Horatio Nelsons Flaggschiff, wie sich auch ein Gutteil der Ausstellung dem Leben und Wirken des berühmten Admirals widmet.  

Somit waren wir gut vorbereitet für die Besichtigung eben dieses Flaggschiffes, der HMS Victory. Leider sind die drei hohen Masten derzeit zwecks Restaurierung abgebaut, das Schiff wirkt, nur mit den kleinen Masten, etwas gestutzt.


Von diesem Schiff hat Nelson seine Flotte kommandiert und die Schlacht von Trafalgar gewonnen, bei der er selber zu Tode kam. Die Stelle, an der er getroffen aufs Deck sank und starb, ist mit einer Messingplatte markiert und wird von allen Touristen pflichtgemäß bestaunt und fotografiert.


Die Schiffsbesichtigung war ja recht interessant, aber monatelang auf so engem Raum eingesperrt zu sein, wäre nichts für mich. Dunkel. Eng. So niedrige Decken, dass man nicht aufrecht stehen kann.


Herr Dinktoc, der alte Schiffsbetriebselektriker, fand das alles wunderbar und kroch in jeden Winkel.  Er hegt ja auch den Wunsch, wenn es denn eine Zeitmaschine gäbe, mit Sir Francis Drake zusammen in den Hafen von Maracaibo einzulaufen und eine Breitseite auf die Spanier abzufeuern. Mich allerdings hat die Besichtigung nur weiter in meiner Meinung bestärkt, dass Schiffe zwar hübsch anzusehen, für die menschliche Fortbewegung jedoch ungeeignet sind.



Deswegen musste Herr Dinktoc die Hafenrundfahrt auch alleine unternehmen. Angesichts des Wellengangs und des wirklich heftigen Windes an diesem Tag habe ich dankend verzichtet und die Wartezeit mit Schokokeksen und dem just im Souvenir-Shop erworbenen Diamond-Jubilee-Sonderheft mit höchst wertvollen biographischen Details über die Queen sehr angenehm überbrückt. 

(Fortsetzung folgt.) 

3 Kommentare:

  1. sehr aufschlussreich.
    Und wie werd ich jetzt den Ohrwurm los?

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  2. England expects that every man will do his duty

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  3. Wenn Du mit auf die Hafenrundfahrt gekommen wärst, hättest Du die schöne Startrampe am Flugzeugträger gesehen, über die die Harrier schneller in die Luft gingen. Leider sind die Harrier inzwischen alle ausgemustert. Aber auch sonst war es interessant zu sehen was da so alles im Hafen rumlag.

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