Pünktlich morgens um sieben am vereinbarten Tag rückten die Verputzer an. Wir hatten die gleiche Firma beauftragt, die 2010 schon das Haus verputzt hatte. Tatsächlich rückte sogar der gleiche Arbeitstrupp wie damals an. Family Business. Ein italienischer Polier, ein Geselle gleichen Nachnamens (Sohn oder Neffe, das haben wir nie rausgekriegt) und ein Lehrling ohne Namensschild.
Ähnlich wie bei den Gerüstbauern im Herbst erfolgen Arbeitsabsprachen in einer herrlichen Mischung von Hessisch und Italienisch - "allora ra la da do re mi fa so Kanteschiene la le li do badidum Steckedose ..."
Als erstes betätigte der Maler sich als Klempner. Für die Verputzmaschine braucht man ständigen Zustrom an Wasser; der mitgebrachte Schlauch konnte aber nicht am Hahn des Gästetoilette-Waschbeckens angebracht werden. Also wurde unterm Becken flott ein T-Stück mit kleinem Wasserhahn eingebaut, fertig.
Den restlichen Tag waren die Arbeiter damit beschäftigt, die Hügellandschaft aka die Ziegelwände fürs Verputzen vorzubereiten. Der Polier schüttelte immer wieder verzweifelt den Kopf ob der schiefen Wände und schaffte die Begradigung mit viel Drahtgeflecht, Vliesnetz, Styropor und italienischer Operettendramatik.
Am zweiten Tag wurde die erste Schicht Putz aufgebracht. Der Materialverbrauch war höher als erwartet, wegen der schiefen Wände, aber zum Feierabend sah der Raum schon ganz anständig aus.
Das fand auch der Oberbauleiter Herr Leopold, als er zur Inspektion schritt.
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