Montag, 25. April 2011

Schnitzeljagd der dritten Art

Gründonnerstag im Biosupermarkt an der Metzgertheke.

Metzgereifachverkäufer: "Was darf es denn sein?"
Frau Dinktoc: "Ein Schweinefilet bitte."
Der Metzgereifachverkäufer greift in die Theke, elegant über das Schweinefilet hinweg, und hebt einen Brocken Rinderhüfte auf sein Schneidebrett. Das Messer schwebt darüber: "Wieviel hätten Sie gern?"
Frau D.: "Ähm. Ich hätte gerne ein Schweinefilet."
M.: "Oh. Ja." Er packt die tote Kuh zurück in die Auslage, nimmt ein Schweinefilet in die Hand, legt es zur Seite und greift statt dessen ein großes Stück Schweineschnitzelfleisch, packt es aufs Schneidebrett und wieder schwebt das Messer: "Wieviel ...?"
Frau D.: "Schweinefilet! Ich sagte Schweinefilet!"
M. schaut irritiert von mir zum Fleischbrocken, man hört ihn förmlich denken, dann kommt: "Oh. Ähm. Entschuldigung." Er legt das Schnitzelfleisch zurück und hat endlich das Schweinefilet in der Hand. Das Messer schwebt wieder und ich antworte schon vor der Frage: "Das ganze Filet."
M. wirft das Filet auf die Waage, sein Zeigefinger schwebt fünf - sieben - zwölf Sekunden über der Tastatur, dann wendet er sich an die Kollegin, die einen Meter weiter die Wurstschneidemaschine putzt: "Die Nummer für Schweinefilet ist doch sechsundsiebzig-null-neun, oder?!"
Die Kollegin zischt durch zusammengebissene Zähne: "NEIN! Das ist die für Schnitzel!!"

Woraufhin Frau D. einen Lachkrampf nicht ganz unterdrücken konnte und der Metzgereifachverkäufer röter wurde als das blutigste Roastbeef in seiner Theke. Das hart erkämpfte Stück Schwein gab es übrigens am Samstagabend mit Blattspinat und Parmesan überbacken und als Beilage Tagliatelle mit frischen Champignons und schwarzem Pfeffer.

1 Kommentar:

  1. Der arme Kerl von der Theke, aber wenn ich an Schnitzel denke ...

    Das Filet war übrigens sehr lecker

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