Gestern abend sind wir mit Spengler und Architekt eine halbe Stunde bei kaltem Wind auf dem Gerüst herumgeturnt und haben die Regenrinne besichtigt. Es hilft alles nix - das Ding muss nochmal abgebaut werden. Ohne Dehnungsfugen geht es nicht - wenn wegen Überdehnung die Rinne kaputt geht, würde Wasser direkt in die Wärmedämmung laufen. Da es Monate dauern kann, bis man das im Haus bemerkt, könnte es mit einer fünfstelligen (!) Schadenssumme enden. Braucht kein Mensch ...
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Und auch eine Abtropfkante muss noch angebracht werden. Also die unteren zwei Reihen Dachziegel wieder abnehmen, Regenrinne abbauen, Abtropfkante am Rand der Unterkonstruktion anbringen, Regenrinne in Stücke schneiden (eine Dehnungsfuge alle 3 Meter bei fast 12 Meter Dachlänge ergibt wieviel Stücke?), überlappend befestigen mit einem kaugummiartigen Spezialkleber, damit die Fugen dicht sind und sich trotzdem noch dehnen können, das Ganze wieder am Dach festmachen und die Ziegel wieder drauf. Insgesamt ungefähr zwei Tage Arbeit.
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Was mich dann doch vom Kopf-an-die-Wand-schlagen abhält, sind erstens die freundlichen Nachbarn, die es mit Gleichmut tragen, dass das Gerüst jetzt erst im Januar wegkommt. Ihr Hoftor ist eingehängt und sie fahren heute in Urlaub. Was soll's also ...
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Zweitens ist der Bauunternehmer ein netter Mensch und berechnet nichts extra für längere Gerüststandzeiten - "ich habe Betriebsruhe vom 21.12. bis 11.1., da brauche ich das Zeug eh nicht, und ob das bei mir auf dem Hof liegt oder bei Ihnen steht, ist mir egal!"
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Ist das schon friedliche Adventsstimmung? "Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen". Was für ein Glück, dass wir es bei aller Arbeit und teilweise Durcheinander mit dem Hausbau mit freundlichen, humorvollen, vernünftigen, gelassenen Leuten zu tun haben. Danke!
Na ich hoffe mal das bleibt auch so mit unseren Handwerkern.
AntwortenLöschenLeider wollte unser Nachbar ja nicht tauschen. Er heimwerkelt zwar gerne, aber Ägypten ließ er dafür nicht sausen. Schade, könnte jetzt auch gut in Sharm abtauchen.