Sonntag, 13. Januar 2013

Kleine Kulturgeschichte des Toilettengangs in Zeiten des Multitaskings

Auf der ersten Geburtstagsfeier des Jahres saßen die üblichen Verdächtigen beisammen. Wie wir auf dieses sehr spezielle Thema kamen, habe ich dankenswerterweise schon wieder vergessen - jedenfalls erläuterte ein Gast plötzlich recht detailliert, was alles er sonst noch so tut, wenn er auf dem Klo sitzt.

Wir lauschten gebannt seiner Schilderung, wie er mit der rechten Hand die Zähne putzt, während er in der linken Hand ein Sudoku-Heft hält. Sobald er wieder eine Zahl herausbekommen hat, legt er das Heft auf dem linken Oberschenkel ab (wir erfuhren, das sei unangenehm kalt) und fischt mit Links nach einem Stift, um sodann mühevoll mit der linken Hand - weil er ja eigentlich Rechtshänder ist - die Ziffer einzutragen. Die größte Schwierigkeit ist offenbar, gleichzeitig mit einer Hand zu schreiben und mit der anderen die kreisende Zahnputzbewegung beizubehalten. Das Ganze natürlich unter Fortführung sonstiger körperlicher Verrichtungen.

Ein weiterer Gast war von der Geschichte derart fasziniert, dass in seinem Kommentar die Gedanken ein klein wenig durcheinandergerieten: "Wenn ich auf'm Klo sitze, ist Pinkeln das Letzte, woran ich denke!"

Man fragt sich ...!

2 Kommentare:

  1. ...Hah, wir kommen jetzt in das Alter, in dem man erkennt: "Leben ist nur Stoffwechsel". Das hatte man in der Schule zwar gelernt, aber verdrängt und irrtümlicherweise zwischendurch nach einem höheren Ziel gesucht...

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  2. Wenn der Gast männlich war, ist die Aussage doch total logisch. Zum Pinkeln muß man(n) sich nämlich nicht setzen. Warum also dran denken, wenn man sitzt. Da ist DIE Entscheidung schon lange gefallen.

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