Mittwoch, 28. Juni 2017

Tempelgeographie

Am Feiertag habe ich mit Kollegen eine Runde durch die Stadt gedreht. Wir wollten nach Toa Payoh. Die zwei anwesenden Geographen waren an diesem Stadtteil interessiert, weil er vom Reißbrett geplant wurde, mit Einkaufszeile und Food Court, was halt in Singapur so dazugehört, und die thailändische Kollegin (keine Geographin) wollte gern den buddhistischen Tempel dort besuchen.

Erst mal haben wir im örtlichen Food Court gefrühstückt. Wie immer sehr gut besucht von lokalem Publikum, mit großer Auswahl an leckerem Essen. Vorausgesetzt, man ist bereit, sich auf asiatische Frühstückssitten einzulassen. Marmeladenbrötchen gibt's hier tatsächlich nicht. Gekochte Entenfüße hingegen wären kein Problem. Wir teilten uns eine Auswahl frisch zubereiteter Dim Sums mit Krabben, Fisch und Schweinefleisch.

Danach machten wir uns auf die Suche nach dem Tempel. Wie überall auf der Welt gibt's auch in Singapur die Bankrentner, die grüppchenweise ihre Tage auf Parkbänken verbringen und alles beobachten, was so im Umfeld passiert. Die Kollegin fragte den nächstbesten Bankrentner nach dem "Thai Temple". Große Debatte auf Chinesisch unter den Herren.

Schließlich teilte uns der Oberbankrentner mit, also, es gebe da einen Tempel, gefolgt von einer gestenreichen Wegbeschreibung, aber das sei kein Thai Temple, sondern ein Myanmar Temple. Da die Anzahl seiner Englischvokabeln die Anzahl seiner verbliebenen Zähne nicht wesentlich überschritt (er hatte noch vier), muss leider im Dunkeln bleiben, was genau der Unterschied zwischen einem Thai Temple und einem Myanmar Temple ist. Gefunden haben wir ihn trotzdem.



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen