Donnerstag, 12. Juni 2014

An der schönen blauen Donau

Dieses Internet ist, man glaubt es kaum, voll von Menschen. Und viele davon sind - entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass das Internet böse sei - nette, normale, bestenfalls auf eine nett-normale Art bekloppte Leute. Da gibt es zum Beispiel jene, die für ihre Katzen (oder Hunde, Kaninchen, Plüscherdferkel ...) eigene Twitteraccounts einrichten, auf denen sie ihre Viecher dann miteinander kommunizieren lassen. Das kann unglaublich lustig sein; und weil Menschen nun mal so sind, wie sie sind, wollen sie irgendwann den Menschen hinter der Katze kennenlernen und verabreden Treffen im wahren Leben.
 
Das Ganze taufte man "Twitterkatzendositreffen" (TKDT) und nannte es eine Fortbildungsveranstaltung, vermutlich, um all den Katzen die mehrtägige Abwesenheit ihrer Dosenöffner zu erklären und von den Samtpfoten eine Reiseerlaubnis zu erhalten. Das diesjährige TKDT fand über Pfingsten in Wien statt und Herr Dinktoc und ich waren erstmals als gehorsame Sektretäre des @kater_leopold dabei.
 


 
 
 
Wien begrüßte uns mit Sonne satt. Das und die Fortbildungsmaßnahmen, wie beispielsweise Besuche im Tierpark, im Prater, in der Hofburg waren doch sehr anspruchsvoll und erschöpfend und so mussten ausreichend Pausen zur Regeneration eingelegt werden, was in diversen Kaffehäusern bei hausgemachter Limonade oder auch beim Heurigen in Ottakring vorzüglich gelang. Es wurde nur immer furchtbar spät dabei. Aber als leidgeprüfter Dosenöffner ist man es ja gewohnt, klaglos Opfer zu bringen.
 
Ein sehr wichtiger Tagesordnungpunkt war zweifellos der Besuch im Katzencafé (Café Neko), wo wir bei frisch gepresstem Orangensaft ein Spezialseminar zur Verbesserung unserer Pelzkraultechnik belegten. Katze Momo übernahm schnurrend und schoßliegend die Einweisung in die Praxis.
 
 
Das Schöne an diesen Internet-Treffen ist ja, dass man von vornherein wenigstens ein Gesprächsthema hat und sich nicht erst gegenseitig  mit manchmal etwas gequältem Smalltalk 'abtasten' muss. Sehr schnell führt der Weg zu allen möglichen anderen Themen und ruck-zuck hat man was über bis dato ungeahnte Sachverhalte gelernt.

Zum Beispiel weiß ich jetzt, wie man eine Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn in der Wüste so baut, dass das Dehnen und Zusammenziehen der Gleise aufgrund der großen Temperaturschwankungen ausgeglichen werden kann; was es mit dem österreichischen Adelsaufhebungsgesetz von 1919 auf sich hat; und dass man - wie ein berühmtes Erdferkel es in Theorie und Praxis feststellte - (Zitat) "von grünem Veltliner auch blau werden kann".
In diesem Sinne: es waren wunderbare Tage in Wien (danke schön noch mal den Organisatoren: ihr habt euch eine Menge Mühe gemacht!), wir hatten viel Spaß mit netten Leuten und freuen uns jetzt schon auf das TKDT2015.

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