Dienstag, 25. Oktober 2011

Tod einer Leiche

Das neunte Literaturkränzchen stand mehr im Zeichen des Hörens und Sehens als des Lesens. Die aktuellen Hörbücherlisten der Damen O. und S. wurden durchgegangen - dazu sag ich nix, ich höre keine Hörbücher. Bücher muss ich anfassen können. Vor dem Urlaub zum Beispiel hatte ich mir versuchsweise das neue Buch von Wladimir Kaminer als E-book zugelegt, weil ich dachte, so kleine Geschichten müssten sich doch auf dem Bildschirm gut lesen lassen. Trotzdem ist es irgendwie mühsam - in konventioneller Buchform hätte ich den Kaminer bestimmt in einem Rutsch durchgelesen; so dümpele ich derzeit etwa bei Geschichte Nummer 5 herum.
Zurück zum Kränzchen: Thema des Abends waren dann Fernsehkrimis. Natürlich Literaturverfilmungen wie Donna Leon, Henning Mankell etc. und welche Verfilmung mit welchem Kommissar nun die bessere ist oder auch, welcher Kommissar besser aussieht. Aber auch die diversen "Tatorte" waren dran, wobei ich zugeben musste, während des Urlaubs den sonntagabendlichen Tatort eigentlich geguckt haben zu wollen, aber leider nicht mal in der Lage war, zu sagen, wo er spielte, weil ich nach einem langen Besichtigungstag von Müdigkeit übermannt schon beim Vorspann eingeschlafen war. Zwischendrin wurde ich nur gelegentlich kurz wach (von Schüssen oder anderen lauten Geräuschen). Erst Günter Jauchs Stimme weckte mich dann soweit auf, dass ich es vom Hotelsofa ins Hotelbett schaffte. - Ich weiß auch nicht, warum es bei uns immer so blutig zugeht, aber von der Fiktion gelangte das Gespräch zur Fernsehberichterstattung über reale Mordfälle, bei der es nicht selten zu merkwürdigen Stilblüten kommt (auch und gerade bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, die sich soviel auf ihre journalistische Qualität zugute halten). Favorit hier die Formulierung "Bei den Leichen konnte nur noch der Tod festgestellt werden".

1 Kommentar:

  1. Lesen am Bildschirm macht mir auch nicht soviel Spass. Vielleicht ist es auch nur Gewohnheit.
    Meine liebste Stilblüte kolportiert latürnich, ich kanns ja nicht belegen ist immer noch
    " B..d sprach zuerst mit dem Toten"

    AntwortenLöschen